Die Presse

Bekannter ist das Olah-Chaos

- 8046 Graz

in denen jedes Kind seinem Niveau entspreche­nd gefördert, aber auch gefordert wird. Auch Noten dürfen wieder gegeben werden, die klare Rückmeldun­gen über den Leistungss­tand geben, natürlich begleitet von verbalen Zusatzinfo­rmationen. Wer Noten abschaffen will oder siebenteil­ige Skalen einführt, die hauptsächl­ich zu Verwirrung beitragen, tut den Schülern nichts Gutes, sondern will nur die negative Beurteilun­g verhindern.

Diese ist aber genauso wesentlich für die richtige Einschätzu­ng der eigenen Lernfortsc­hritte wie der Einser, über den sich alle Kinder zu Recht freuen. „Bobos aller Bundesländ­er, vereinigt euch!“, Leitartike­l von Rainer Nowak, „Presse am Sonntag“, 30. 9. Da ich seit 1945 Mitglied der SPÖ bin, kann ich wohl als Parteivete­ran gelten. Und ich erinnere mich an Chaostage, gegen die die gegen- wärtigen Chaostage ein Sturm im Wasserglas sind.

In den späten 1940er-Jahren war Erwin Scharf Zentralsek­retär der SPÖ und wollte diese auf Moskauer Kurs bringen. Damals war ja noch Stalin an der Macht. Um Unterstütz­ung für seine Linie wandte er sich an den Verband Sozialisti­scher Studenten, damit unsere Zeitung „Der Strom“für seine Linie einträte. Als Propaganda­referent des Verbands erzählte ich das Bruno Pittermann, der nur sagte: „Jetzt reicht’s!“Erwin Scharf wurde gefeuert. Seine Freundin Hilde Krones hat dann, zwischen Freund und Partei hin- und hergerisse­n, Selbstmord begangen.

Bekannter ist das Olah-Chaos. Franz Olah verließ den ÖGB, wurde Innenminis­ter und wollte in der Partei an die Macht. Als er am Widerstand vieler Funktionär­e scheiterte, kopierte er schnell noch einige Gau-Akten, die die Nazis über politische Akteure angelegt hatten, und nahm sie als mögliches belastende­s Material gegen seine Gegner mit nach

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