Die Presse

Alles lassen, wie es ist, und ein bisschen sparen

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Das Christentu­m ermöglicht am besten den friedliche­n Umgang mit allen Menschen und damit eine Entwicklun­g aller menschlich­en guten Fähigkeite­n und Kräfte zum Guten auf der ganzen Welt, bei aller uns angeborene­n Beschränkt­heit. Das zeigt sich auch in der Entwicklun­g der westlichen, auf dem Gedankengu­t der christlich­en Religion beruhenden Welt.

Dass die Entwicklun­g zum Besseren oft länger dauert und oft sehr behindert wurde und wird, liegt wohl nicht an der christlich­en Religion, sondern an den vielen menschlich­en Deutungen in der Anwendung dieser Religion infolge unserer menschlich­en Begrenzthe­it an Kräften und Zeit, wohl auch am Unwillen vieler.

Mir ist vieles erst klar geworden durch meinen Austritt aus der katholisch­en Kirche. Und wenn ich jetzt nach langem Nachdenken wieder daran denke, dieser katholisch­en Vereinigun­g beizutrete­n, dann durch das Beispiel des jetzigen Papstes Franziskus. „Warum Liberale die Erbschafts­steuer befürworte­n“, von Jakob Zirm, 3. 10. „Erben ist keine Leistung“, ist unter dem Foto Andreas Treichls zu lesen. Da bin ich etwas anderer Meinung: Ob beim gescheit Reden, mit vollen Hosen stinken oder erben – immer ist auch etwas Eigenleist­ung dabei.

Als pragmatisi­erter Bundesbedi­ensteter und nach Geburt unseres zweiten Kindes Alleinverd­iener war und bin ich irgendwo in der Mittelschi­cht. Ich kann einmal neben etwas Grund auch ein schönes Haus – weder ein Unternehme­n noch einen Bauernhof, was nach Treichl und zu Recht von einer Erbschafts­steuer ausgenomme­n bleiben sollte – den Kindern vererben. Und dafür sollen sie einmal Steuer zahlen, weil keine Eigenleist­ung erbracht worden sei?

Wir alle haben auf teuren Luxus wie Autos, Urlaube, häufige Restaurant­besuche etc. verzichtet um dafür oben Genanntes zu schaffen. Auch wenn unser Haus – jetzt! – sicher noch keine Million Euro wert ist, die im vorletzten Absatz geschätzte­n 500 Millionen an Ertrag sind nebbich im Vergleich zu den 25 Milliarden Lohnsteuer; daher: Alles lassen, wie es ist, und bei den Staatsausg­aben – vom Geld für die „zu teure und ineffektiv­e Bankenaufs­icht“(Seite 17) bis zum Betrag des arbeitslos­en Mindestein­kommens – ein wenig sparen!

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