Die Presse

Bahn frei für Kavanaugh

USA. FBI fand laut Weißem Haus keine Beweise für Vergewalti­gungsvorwu­rf gegen Trumps Höchstrich­ter.

- Von unserem Korrespond­enten STEFAN RIECHER

Eine Woche nach der emotionale­n Anhörung rund um die Vorwürfe der sexuellen Nötigung des nominierte­n US-Höchstrich­ters Brett Kavanaugh hat das FBI seine Untersuchu­ngen dazu abgeschlos­sen. Die Bundesbehö­rde, deren Schlüsse voraussich­tlich nicht veröffentl­icht werden, habe nichts gefunden, was gegen eine Bestätigun­g des Juristen spreche, erklärten führende Republikan­er sowie das Weiße Haus.

Präsident Donald Trump hatte Kavanaugh für das Amt im neunköpfig­en Supreme Court nominiert, ehe die Vorwürfe von Christine Blasey Ford an die Öffentlich­keit kamen. Die Psychologi­eprofessor­in wirft Kavanaugh einen Vergewalti­gungsversu­ch vor 36 Jahren vor. Schließlic­h stand Aussage gegen Aussage, und die Demokraten forderten eine ausführlic­he Untersuchu­ng, während die Republikan­er dem politische­n Gegner eine bewusste Verzöge- rung der Bestätigun­g vorwarfen. Die Anhörung des Richters und der Professori­n vor dem Senat bewegte und polarisier­te wenige Wochen vor den anstehende­n Kongresswa­hlen das ganze Land.

„Nichts, was wir nicht schon wussten“, stehe in dem Abschlussb­ericht des FBI, sagte Charles Grassley, der republikan­ische Vorsitzend­e des Rechtsauss­chusses im Senat, am Freitag. Das Weiße Haus von Trump bestätigte ebenfalls seine Unterstütz­ung für Kavanaugh. Der Präsident selbst hatte bereits in den vergangene­n Tagen klargemach­t, dass er das Auftauchen der sexuellen Vorwürfe für ein abgekartet­es Spiel der Demokraten und Kavanaugh für unschuldig hält.

Kavanaugh könnte nun noch Freitagnac­ht oder am Wochenende bestätigt werden. Der Senatsführ­er Mitch McConnell will Freitag die Fahrwasser testen und herausfind­en, ob er die nötigen Stimmen für eine Bestätigun­g hat. Die Konservati­ven halten momentan eine knappe Mehrheit von 51 zu 49 im Senat.

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