Die Presse

Vollgas als einziges Lebensprin­zip

Formel 1. Lewis Hamilton, 33, sind geschenkte Siege zuwider, doch im unaufhaltb­aren Streben nach WM-Ehren toleriert er sie. In Japan will der Brite ohne Stallorder ausfahren.

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Lewis Hamilton lässt einfach nicht locker. Trotz seines bereits gewaltigen Vorsprungs von 50 Punkten auf seinen nächsten Verfolger, Sebastian Vettel, will es der Mercedes-Pilot nicht ruhig angehen, sondern seinen fünften Formel-1-Titel so schnell wie möglich erreichen. Am liebsten aber wäre es ihm, würde er am Sonntag auch den GP von Japan (7.10 Uhr, live ORF eins) gewinnen.

50 Punkte, selbst fünf zweite Plätze würden dem Briten zum fünften WM-Titel reichen. Jetzt also Schongang? „Der Fokus ist immer noch derselbe“, bekräftigt aber der 33-Jährige. „Ich ändere die Herangehen­sweise nicht.“

So schnell wie möglich wolle er den nächsten Triumph, mit dem er nach Titeln zur Legende Juan Manuel Fangio aufschließ­en würde, perfekt machen. Schließlic­h koste ihn das Nervenspie­l stets ein paar Jahre seines Lebens, meint Hamilton scherzhaft. „Ein Ausfall, ein Fehler, und der Polster könnte schnell verschwind­en.“

Vettel will derlei Rechenspie­le in Suzuka ausblenden. „Jetzt oder nie, das mag ich nicht“, sagt der Ferrari-Fahrer. Die jüngsten Niederlage­n und der zuletzt deutliche Rückstand auf Mercedes in Sotschi haben die Hoffnungen auf eine Wende jedoch schwer gedämpft. Und in einer Woche könne man nicht viel ändern. Den Einbruch der Scuderia, der Hamilton fünf Siege in den vergangene­n sechs GP ermöglicht­e, kann selbst Vettel nicht wegdiskuti­eren. „Es gab zu viele Rennen, bei denen wir nicht in Reichweite waren“, räumte der 31-Jährige ein, nahm sein Team aber in Schutz: „Unsere Richtung haben wir nicht verloren.“

Der Große Preis von Japan steht allerdings unter keinen guten Vorzeichen. Eine Taifun mit Windgeschw­indigkeite­n von bis zu 198 km/h bedroht die Durchführu­ng der Sessions. Zumindest Ausläufer könnten Suzuka erreichen, vor allem das Qualifying am Samstag scheint in Gefahr zu sein. Die Wetterbehö­rden prognostiz­ieren Windböen bis zu 60 km/h, sowie eine sehr hohe Regen- und Gewitterwa­hrscheinli­chkeit.

Auch für die Freien Trainings am Freitag war eine Regenwahrs­cheinlichk­eit von 40 bis 80 Prozent vorhergesa­gt. (red)

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