Rod Stewart verlor die Lust am Celtic-Spiel
Analyse: Salzburg dominierte, siegte verdient, denn Roses Taktik war perfekt. Ein üblicher Schwachpunkt: Ramalho.
Rod Stewart ist ein eingefleischter Celtic-Fan. Dass der Sänger kaum Kosten und Mühen scheut, um seinen Lieblingsklub zu sehen, ist bekannt. Auch, dass er unheimlich leiden kann, wenn seine „Kleeblätter“verlieren. In Salzburg staunte man gewaltig, als der Barde im Stadion zum EuropaLeague-Spiel gegen die Bullen aufgetaucht war. Auch Marco Rose hatte den prominenten Gast bemerkt, doch sein Traum eines Autogramms ging nicht in Erfüllung. Stewart war konsterniert in der 70. Minute aufgestanden und geknickt davongestapft. 1:3 verloren, letztendlich chancenlos, bitter.
Auch Schottlands Zeitungen waren enttäuscht von dieser Darbietung. „Daily Record“traf es wohl am besten: „,Celtic bull-dozed.‘ Von zu viel Red Bull bekommt man Herzprobleme . . .“
Salzburgs zweiter Sieg in Gruppe B schien nie gefährdet. Rose, der das Hoffenheim-Wechselgerücht entschieden dementierte, hatte sich etwas überlegt. Der Deutsche ist der Garant für die Erfolgsserie mit dem 49. Heimspiel en suite ohne Niederlage, dem 15. Sieg im 17. Saisonpflichtspiel, und verantwortlich dafür, dass die Bullen in dieser Saison weiterhin ungeschlagen sind.
Einzige Erkenntnis, aber diese ist nicht neu: Es gibt einen Schwachpunkt in Salzburgs Mannschaft, Innenverteidiger Andre´ Ramalho. Er war wieder einmal viel zu langsam, das Stellungsspiel passte nicht. Er ließ sich von einem hohen Ball „überraschen“, sein Patzer bedeutete das frühe 0:1. In wichtigen Partien, gegen einen gewiefteren, hartnäckigeren Gegner kann sich das bitter rächen.
Mit einem Rückstand in die zweite Hälfte zu starten und das Spiel zu drehen setzt ungeheures Selbstbewusstsein (und freilich auch Können) voraus. Ballbesitz, Gegenpressing, Offensive, es war ein bewegendes Fußballspiel. Salzburg nahm seinem Gegner sowohl die Lust am Spiel als auch die nötige Kraft für die Gegenwehr.