Weißwürscht im Weltall
Ob Bayernfürst Markus Söder ein Händchen für den Volkspuls hat, wissen wir nicht so. Die CSU dürfte jedenfalls bei der Landtagswahl die Absolute verlieren. Der Hüne mit dem launigen Zeltfestbrezenverkäuferblick hat jedenfalls das Händchen, aus dem bierernsten, bedeutenden Thema Raumfahrt ein Ziel für Spott zu machen: Da beschloss er jüngst, Bayerns starke Rolle bei Luft- und Raumfahrt auszubauen, etwa mit einer speziellen Uni und einem eigenen Satelliten – und bewirbt die Strategie „Bavaria One“mit einem Emblem, das sein echt schlecht gemaltes Antlitz zwischen Sternen zeigt und, bayrischdezent gesagt, voi deppert ausschaut.
Hoffentlich gelingen mit Bayersat 1 wenigstens Einblicke. Er soll ein Spektrometer zur Überwachung des Reinheitsgebots in Deutschland haben. Findet er unreines Bier, setzt’s Saures. Er soll auch das Kanzleramt in Berlin ausspähen, ein Frühwarnsystem vor Preußen und Österreichern tragen und Experimente übers Platzverhalten von Weißwürsten im Vakuum durchführen. Baironauten sollen diese in der Mission Mondbayer 1 schon bald zum Mond bringen, in neuen Raumanzügen aus Krachleder, und als Triumphsymbol zurücklassen. Man weiß nur nicht, wie man die bleichen Dinger auf dem bleichen Mondboden sehen kann. Vermutlich braucht’s an dicken braunen Batzn süßen Senf als Markierung. (wg)