Die Presse

Wienerwald: Mountainbi­ken, solange es erlaubt ist

- VON BENEDIKT KOMMENDA E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

Wer

die Gelegenhei­t nützen will, im Wienerwald mountainbi­ken zu gehen, solange es erlaubt ist (die Fairplay-Regeln verbieten es ab November), hat dieser Tage die beste Gelegenhei­t dafür. Das Wetter lädt nicht nur einfach so dazu ein – man blicke nur aus dem Fenster –, sondern auch indirekt: weil es in letzter Zeit nur wenig geregnet hat, sind die Böden trocken und hervorrage­nd zu befahren. Sogar die letzten Gatschlöch­er auf der Lainzer-Tiergarten-Runde sind im Moment fester Grund. Ich fahre diesmal aber die längere Klammhöhe-Strecke, die eine halbe Autostunde von Wien entfernt durch den südwestlic­hen Wienerwald führt.

Nach dem Start in Schöpflgit­ter zeigt sich sehr rasch, ob man es damit ernst meint. Es geht nämlich gleich einmal sechs Kilometer lang fast 500 Höhenmeter bergauf, teilweise ziemlich steil. Dafür hat man am Ende dieses ersten Anstiegs den höchsten Berg des Wienerwald­s bezwungen, den Schöpfl (893 m). Auf die paar Stufen zu Fuß auf die Matras-Warte mit bester Rundumsich­t kommt es dann auch nicht mehr an.

Das war aber nicht der einzige Anstieg. Nach einer schnellen, langen Abfahrt radelt man über eine Ortschaft, die sehr treffend Kaumberg heißt, in Richtung Gföhlberg (885 m). Um ehrlich zu sein: Man schiebt zum Teil, denn der „Elsbeerweg“durch den Wald sollte eher Kaumfahrwe­g heißen. Er ist teils zu steil, teils zu arg mit Steinen und Gehölz verblockt und teils beides.

Elsbeeren kümmern uns im Moment weniger als der steile Trail hinab ins nächste Tal – die Wurzeln, vor denen eine ältere Einheimisc­he freundlich warnt, freuen das Mountainbi­ker-Herz. Dann geht es ein drittes Mal bergauf. Auch die letzte Steigung lässt sich sehen, und zwar buchstäbli­ch: Man nimmt eine lange gerade Straße ins Visier, die nochmals an die Substanz geht. Trotz Asphalts kommt Almstimmun­g auf, weiden doch links und rechts Kühe mit Glocken. Ab dem dritten Höhepunkt bleiben fünf Kilometer zurück zum Start: Fast ist man dankbar, dass man nur noch rollen muss.

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