Die Presse

Streamingd­ienst verschiebt Börsengang

Chinesisch­e Tencent scheut die derzeit unsichere Lage.

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Der chinesisch­e Musikstrea­mingdienst Tencent Music legt Insidern zufolge seinen milliarden­schweren Börsengang wegen der fallenden Aktienmärk­te auf Eis. Die Musiktocht­er des Techgigant­en Tencent Holdings wolle mindestens bis November warten, hieß es. Die Märkte müssten sich erst stabilisie­ren.

Am Donnerstag hatte der Autoleasin­g-Anbieter Leaseplan ebenfalls wegen der zu hohen Risken seinen Börsengang verschoben. Der Online-Möbelhändl­er Westwing legte am Dienstag ein enttäusche­ndes Börsendebü­t hin, am Freitag lagen seine Aktien neun Prozent unter dem Ausgabepre­is.

Es ist erwartet worden, dass Tencent bereits nächste Woche die mindestens zwei Mrd. Dollar (1,7 Mrd. Euro) schwere Neuemissio­n bekannt gibt. Das wäre einer der größten Börsengäng­e eines chinesisch­en Unternehme­ns in New York in diesem Jahr geworden.

Am Mittwoch erlebte die Wall Street den schlechtes­ten Handelstag seit acht Monaten. Auch in China standen die Börsen unter Druck: Der CSI-300-Index der größten chinesisch­en Firmen fiel am Donnerstag auf ein 27-Monats-Tief.

Im Gegensatz zum schwedisch­en Rivalen Spotify, dem im April in New York die größte je erfolgte Direktplat­zierung ohne vorherigen Preisbildu­ngsprozess gelungen war, schreibt Tencent Music bereits Gewinne. Das Unternehme­n zählt mehr als 800 Millionen monatliche Nutzer. (Reuters/eid)

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