High Flyer verlieren an Höhe
Der Kursrutsch an den Börsen Anfang Oktober ruft bei vielen Erinnerungen an den Februar wach, als die Aktienmärkte ähnlich schnell und heftig unter Druck kamen. Und doch gibt es ein paar markante Unterschiede zwischen der Korrektur damals und der aktuellen Situation. Während im Februar so gute wie alle Sektoren Rückschläge einstecken mussten, liegt dieses Mal das Epizentrum eindeutig in der Technologie. Die High Flyer des heurigen Jahres, von Amazon bis Netflix, mussten sich offenbar endlich der Schwerkraft beugen und etwas Terrain preisgeben. Es gibt natürlich auch fundamentale Gründe für die Korrektur. Einerseits sind gerade Technologie-Aktien besonders von den handelspolitischen Maßnahmen der USA gegen China betroffen. Die chinesischen Zulieferer von Apple gehören zu den Werten mit den größten Kursverlusten. Außerdem hebt die US Notenbank immer noch die Zinsen an, die Renditen auf US Staatsanleihen haben zuletzt mit deutlichen Anstiegen reagiert. Angesichts der Tatsache, dass das Gewinnwachstum 2019 nicht mehr die massive Unterstützung durch die Steuerreform erhalten wird wie heuer, sind die Auswirkungen von Zinsanstiegen natürlich umso deutlicher spürbar. Besondere Bedeutung kommt jetzt natürlich den Gewinnausweisen der Unternehmen zu, die derzeit für das 3. Quartal vorgelegt werden. Die Anleger erhoffen sich sehr wohl Hinweise darauf, wie die Firmen den Ausblick bewerten, angesichts eines Umfeldes, das in Zukunft sicher nicht weniger Herausforderungen bieten wird.