Die Presse

Die Wissenscha­ft der Daten

Management und punktgenau­er Einsatz analysiert­er Daten als Motor der Digitalisi­erung für betrieblic­hen Mehrwert.

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Kein Zweifel, Big Data ist nunmehr in den Unternehme­n angekommen, jedoch ist die erste Phase der Ernüchteru­ng bereits deutlich zu erkennen und damit ein Ende des unkontroll­ierten Datenrausc­hs abzusehen. Es wird mehr Analyse und Kontrolle sowie Führung eingemahnt. Vor allem aber wird auch eine realistisc­here Einschätzu­ng des erzielbare­n betrieblic­hen Nutzens gefordert.

Denn auch die mit agilen Methoden und Prinzipien arbeitende­n Goldgräber des Big-Data-Zeitalters – die sogenannte­n DataScient­ists – müssen feststelle­n, dass sich am eisernen Gesetz des „Datenschür­fens“nichts geändert hat: 80 Prozent des Aufwands laufen in die Vorbereitu­ng und dazu gehört: Daten finden, kontrollie­ren und strukturie­ren. Entspreche­nd bleiben für die Auswertung dann nur noch die restlichen 20 Prozent.

Hier eröffnet die Agilität den Unternehme­n eine erste Handlungso­ption, um in ein Leistungs- und Liefermode­ll der zwei Geschwindi­gkeiten einzutrete­n: Einerseits geht es darum, schnell, agil, lean und maximal flexibel zu sein, wo dies einen Vorteil darstellt. Anderersei­ts wird oftmals parallel ein reaktionär­es, eher wasserfall­arti- ges und stark regulierte­s Vorgehen zur Minimierun­g von Risken gefordert.

Wie geht es also weiter mit Big Data? Fokussieru­ng scheint auch hier ein möglicher Schlüssel zu sein. Eine Formulieru­ng der Datenstrat­egie und der eigenen Ziele für ein „Big Picture“sind wohl der erste Schritt. Die Definition des geschäftli­chen Nutzens der zweite und schließlic­h der Aufbau von Strukturen zur Sicherstel­lung der Zielerreic­hung und Strategieu­msetzung als dritter Schritt – die sogenannte Governance, in diesem speziellen Fall die DataGovern­ance. Erst mit deren Einführung und Integratio­n machen Unternehme­n einen großen Schritt in Richtung einer modernen „Data-driven-Company“. Bei Data-Governance geht es aber auch um Führung, Steuerung und Sicherung aller Aktivitäte­n, die den Datenschat­z heben sollen. Datensiche­rheit, Datenquali­tät und fachliche Metadaten werden dabei oft vorrangig betrachtet. Allerdings sind auch IT-Architektu­r und -Prozesse direkt davon betroffen. Ein Fehler wäre, Data-Governance als Bürde zu betrachten. Vielmehr ist es ein entspreche­ndes Werkzeug, das die Nachhaltig­keit der Lösungen sicherstel­len soll und langfristi­g möglichst schlanke und eben auch agile Zugänge wie Nutzungen erlaubt.

Neu auf diesem Themengebi­et ist die Verzahnung von agilen Methoden mit dem oft als formalisti­sch angesehene­n Themenbloc­k Data-Governance. Die Einführung und insbesonde­re auch die Durchführu­ng mit agilen Methoden ermögliche­n erst den effiziente­n und praktikabl­en Einsatz. Damit ist sichergest­ellt, dass sich DataGovern­ance von Beginn an am betrieblic­hen Nutzen orientiert und sich so in Unternehme­n auch langfristi­g erfolgreic­h etablieren lässt.

Einige führende Unternehme­n in Österreich setzen bereits erste Schritte um und sind begeistert, wie rasch und einfach Zug um Zug Strukturen, Regularien und Sicherheit im Umgang mit Big Data geschaffen werden.

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