Der Baumeister-Präsident
D er Baumeister-Präsident – der Präsident unter den Baumeistern, der Baumeister unter den Präsidenten – trumpft mächtig auf. Nicht in Washington, neben den Washingtons, Jeffersons, Lincolns, sondern im Hafen von New York, auf Governors Island, soll das größte, schönste Monument der Welt entstehen – dreimal höher als die Freiheitsstatue und höher noch als das gigantomanische Denkmal für Sardar Patel, einen der Gründerväter des modernen Indien. Es soll – wen denn sonst? – Donald den Großen darstellen.
So verfügte es der Mann im Weißen Haus, der sich – wen wundert es? – als größten Präsidenten in der Geschichte der USA betrachtet. Bei Superlativen ist er ja nicht knausrig. Na schön, „Abe“Lincoln mag ein klitzekleines bisschen größer gewesen sein, ein paar Zentimeter – aber der trug auch stets Zylinder. Trump hat dafür seine Tolle, und keiner hat die Haare so schön toupiert wie er.
Zugegeben: Die Trump-Statue entspringt der Fantasie – Fake News, wie sie rund um die Uhr in den sozialen Medien um die Welt gehen und wie sie die „Columbia Journalism Review“jetzt in Schlagzeilen bündelte. „Trump sagt, Amerika hätte Kanada nie seine Unabhängigkeit geben dürfen“, lautet eine. Gar so an den Haaren herbeigezogen ist das nicht – wie das New Yorker Trump-Denkmal. Es wird kommen. Wetten? Vielleicht sogar in Gold. (vier)