Iran: Firmen in Warteposition
Sanktionen. Iran-Projekte liegen auf Eis, einige Firmen ziehen ab.
Nach den verschärften Wirtschaftssanktionen gegen den Iran befinden sich mehrere österreichische Firmen in einer Art Warteposition. Ein beinahe fertiggestelltes Gondelprojekt des Vorarlberger Seilbahnherstellers Doppelmayr für die Universität in Teheran liegt nun auf Eis. „Unsere Bankpartner transferieren kein Iran-Geld“, sagte Unternehmenssprecherin Julia Schwärzler auf APA-Anfrage.
Eigentlich fehlten nur noch Abschlussarbeiten für die kuppelbare Gondelbahn, die einzelne Campusgebäude miteinander verbinden soll. Nun sei aber unklar, wann diese durchgeführt werden können, so die Doppelmayr-Sprecherin.
Der steirische Technologiekonzern Andritz will sich „natürlich streng an die Sanktionsbestimmungen und die Regulatorien der Exportkontrolle“halten, so das Unternehmen auf Nachfrage. Das Iran-Geschäft sei sehr gering und mache nur einen kleinen Bruchteil des Gesamtumsatzes aus. Vergangenes Jahr hat das Unternehmen etwa Ersatz- und Verschleißteile im Zellstoff- und Papierbereich, aber auch Pumpen zur Bewässerung und zum Wassertransport in den Iran geliefert.
Laut „Salzburger Nachrichten“haben sowohl der Kranhersteller Palfinger als auch der Feuerwehrausstatter Rosenbauer aufgrund der aktuellen Lage ihre Pläne im Iran vorerst auf Eis gelegt.
Der österreichische Mineralölkonzern OMV sagte am Montag auf Anfrage der APA, dass die Sanktionen gegen den Iran keine substanziellen Einflüsse auf das Geschäftsfeld hätten. Derzeit seien keine weiteren Aktivitäten in dem Land geplant. Die oberösterreichische Oberbank kündigte bereits im Sommer an, sich gänzlich aus dem Iran zurückzuziehen. (ag.)