Rapid: Euphorie oder Ernüchterung?
Europa League. Gelingt gegen Villarreal kein Heimsieg, ist der Aufstieg nur eine Illusion.
Rapids Auftritt in Spanien ist weiterhin in schlechter Erinnerung: Die Hütteldorfer gingen beim Auswärtsspiel zur Europa League gegen Villarreal sang- und klanglos mit 0:5 unter. Am Donnerstag bietet sich Grün-Weiß wieder einmal eine Chance auf Wiedergutmachung. Rapid kämpft dann gegen die Spanier im Heimspiel weiterhin um die Chance auf den Einzug in das Sechzehntelfinale. Geht es nach Kapitän Stefan Schwab, war das 0:5 ein einmaliger Ausrutscher. Er gelobte Besserung: „Wir werden uns diesmal absolut anders präsentieren.“
Eine Steigerung ist auch dringend nötig, um im Rennen um die Teilnahme an der K.-o.-Phase zu bleiben. Nach drei Runden der Gruppe G liegt Rapid mit drei Punkten an der dritten Stelle, hinter den Glasgow Rangers und Villarreal (je 5) und noch vor Spartak Moskau (2). Schwab: „Sollten wir um den Aufstieg mitreden wollen, müssen wir gewinnen.“
Damit das gelingt, gilt es, in der Defensive stabiler zu sein. „Wenn wir wenig zulassen und aggressiv gegen den Ball sind“, so der Profi, könne man „etwas rausholen“. Dabei dienlich sein könnte die Rückkehr zum gewohnten 4-2-3-1, das Rapid zuletzt deutlich mehr Sicherheit verlieh. „Die Mannschaft fühlt sich in diesem System noch am wohlsten, weil sie es jahrelang gespielt hat. Für den neuen Trainer ist es in der kurzen Zeit nicht einfach, ein neues System einzustudieren.“Wichtiger denn solch neue Ideen wären Punkte, etwas Zählbares. Dass der Pfeil (der Formkurve) leicht grün nach oben zeige, wie Schwab meinte, bleibt jedoch umstritten. Was anderes konnte er allerdings auch nicht sagen. Rapid hat eben weiterhin die Hoffnung auf die Trendwende nicht aufgegeben.
Beim 2:2 am Sonntag in Altach neigte sich der Pfeil aber unwider- sprochen wieder nach unten, was Schwab jedoch auf das intensive Programm der vergangenen Monate zurückführte. Als Ausrede ließ der Mittelfeldspieler allfällige Ermüdungserscheinungen aber nicht zu. Das wäre dann tatsächlich eine Doppelbelastung – und zwar für die Anhängerschaft.
Drei Tage nach dem Kräftemessen mit Villarreal wartet auf den Salzburger und seine Kollegen bereits das nächste wichtige Match, im Lavanttal wartet der WAC. Eine Niederlage in der Bundesliga wäre bitter, sie würde die Qualifikation zur Meisterrunde immens erschweren. Zudem, WAC baute mit dem 3:2 gegen eine blamabel auftretende Austria seinen Vorsprung aus. Schwab, 28, zeigt sich zuversichtlich. Die Lage in Hütteldorf sei nicht mehr dermaßen angespannt wie noch vor einigen Wochen. „Man spürt im Umfeld, dass es eine positivere Stimmung gibt. Jetzt müssen wir nur noch diese Chance nützen.“(red.)