Kika/Leiner: 712 Mitarbeiter verloren bisher Job
Von den 1121 zur Kündigung angemeldeten Mitarbeitern müssen tatsächlich zwei Drittel Kika/Leiner verlassen.
Mitte des Jahres stand der zweitgrößte Möbelhändler Österreichs, Kika/Leiner, vor der Insolvenz. Er wurde bekanntlich von der Signa-Gruppe des Tiroler Investors Rene´ Benko übernommen. Von den 46 Standorten wurden oder werden vier geschlossen. 1121 der knapp 5100 Mitarbeiter in Österreich wurden beim AMS zur Kündigung angemeldet. Am Freitag erfuhr „Die Presse“, dass bei Weitem nicht so viele Menschen ihren Job verloren. Tatsächlich wurden bisher 712 Mitarbeiter abgebaut.
Dass es am Ende doch nicht alle treffen wird, die beim Arbeitsmarktservice gemeldet wurden, war schon Mitte September klar. Damals verständigte man sich intern auf 829 Personen, die den Handelskonzern verlassen müssen. Diese Zahl wurde auch bei den Verhandlungen für einen Sozialplan ins Treffen geführt.
„Es haben alle den Sozialplan mit einer einvernehmlichen Auflösung angenommen, mit Ausnahme einer einzigen Person“, heißt es bei Kika/Leiner. Viele, die das Unternehmen verlassen mussten, haben bereits einen neuen Job, berichtet das Unternehmen. Kika/Leiner vermittelt auch Mitarbeiter über eine Intranetplattform an andere Unternehmen. Mittlerweile liegen Jobangebote von etwa 30 Unternehmen vor.
2013 wurde der bis dahin florierende Möbelhändler Kika/Leiner an die südafrikanische Steinhoff-Gruppe verkauft. Im Dezember 2017 wurden bei Steinhoff Unregelmäßigkeiten in Milliardenhöhe festgestellt. Seither ermittelt in mehreren Ländern die Justiz gegen ehemalige Manager, die Aktien des Unternehmens fielen ins Bodenlose. Kika/Leiner wurde durch die massiven Probleme des Mutterkonzerns mitgerissen. Anfang Juni trat schließlich die Signa-Gruppe auf den Plan und kaufte Kika/Leiner um kolportierte 450 bis 600 Millionen Euro. (gh)