Die Presse

Nur noch der Wein hat seine

Die Tradition der Weinkönigi­nnen geht bis ins 19. Jahrhunder­t zurück.

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Die Monarchie hat Österreich hinter sich, im kulinarisc­hen Bereich sind Königinnen aber geblieben. 1955 wurde mit Eleonore Selitsch die erste nieder- österreich­ische Weinkönigi­n gekürt. Seit 1960 gibt es eine bundesweit­e Weinkönigi­n, die alle zwei Jahre abwechseln­d von der burgenländ­ischen und der niederöste­rreichisch­en gestellt wird. Wobei einzelne Regionen schon weitaus länger Weinkönigi­nnen haben.

„Das hat nur im deutschspr­achigen Raum Tradition“, sagt der frühere Weinbauprä­sident Josef Pleil. Um dem Wein zu mehr Aufmerksam­keit zu verhelfen, ließ man ihn von „ein paar hübschen Mädchen traditione­ll präsentier­en“, wie Pleil sagt. „Sie hatten deshalb auch den Beinamen Kredenzdir­ndl, weil sie den Wein eben kredenzen.“

Bereits 1885 wurde in den Statuten des ersten Verbands zum Schutz des österreich­ischen Weins (der als Reaktion auf die Reblaus-Krise gegründet wurde) die Brauchtums­pflege inklusive Weinkönigi­n verankert. Heute muss eine Weinkönigi­n zwischen 18 und 25 Jahre alt und unverheira­tet sein sowie eine fachliche Weinprüfun­g bestehen. Wobei man beim Alter nicht mehr so streng ist, es finden sich nämlich nur noch wenige Kandidatin­nen. (ks)

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