Die Presse

So viele, so lang, so leer: Unsere

Einspurige Autobahnen sind eine nationale Leidenscha­ft.

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Länderrank­ings gibt es dazu keine, aber massenhaft anekdotisc­he Evidenz: In den meisten EU-Staaten kommt man Hunderte, ja Tau- sende Kilometer auf Autobahnen im besten Zustand vo- ran, ohne auf eine einzige Baustelle zu stoßen. In Österreich hingegen gerät der Ortswechse­l im Sommer zum chaotische­n Parcours der Absperrung­en, verengten Fahrbahnen und 80er-Beschränku­ngen.

Mehr noch als die Menge macht es die Länge: Ist en detail´ etwas auszubesse­rn, sperrt man en gros ab, am besten gleich zehn Kilometer.

Aber die Asfinag kann alles erklären: Der Asphalt muss aushärten (dauert aber nur 24 Stunden). „Beruhigung­sstrecken“vor dem Bauabschni­tt bremsen uns rechtzeiti­g ein (die abgesperrt­en Kilometer dahinter sind dann wohl die komplement­äre Aufregungs­strecke). Oder Arbeiter sind zwar da, schuften aber unter Brücken (Ach, dort sind sie also versteckt! Aber wo war da eine Brücke?). Das Rätsel bleibt. Ein Mysterium in Rot-Weiß-Rot. (gau)

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