Relativ hoch: Bundesriesen und
Gipfelsturm. Manchen höchsten Gipfel müssen sich die Bundesländer teilen. Der Stolz zeigt sich hier nicht bloß in Höhenmetern.
sterreich-Ungarns höchster Gipfel war mit 1919 verloren – der Verlust des Ortlers (3905 m) lässt sich verschmerzen, da es in jedem Bundesland Riesen gibt – außer in Wien: In alpinen Dimensionen ist der Hermannskogel mit 542 Metern ein Hügel. [mad] Der seit 1919 höchste Berg Österreichs ist einer der formschönsten. Und er gilt als relativ leicht zu besteigen. Was dazu führt, dass im Sommer Bergsteiger fast im Konvoi unterwegs sind. Ob man von Heiligenblut in Kärnten oder von Kals in Osttirol aufsteigt, ist Geschmacks- wie Konditionssache, wobei letztere Variante als die einfachere gilt. Den Glockner macht man meist in Etappen, etwa via Erzherzog-Johann-, Stüdl- oder Salmhütte. Die erste offizielle Besteigung erfolgte 1800 im Zuge der zweiten Glocknerexpedition, doch gab es schon zuvor Versuche und ziemlich genaue Berechnungen.
Man kann sich auch anstrengungslos dem Chef der Hohen Tauern annähern: Dafür empfiehlt sich die Fahrt über die Großglockner Hochalpenstraße von Bruck nach Heiligenblut oder umgekehrt. Die Straße mit ihren so organisch in die Landschaft eingepassten Kehren ist ein Ingenieurskunstwerk, die Kulisse vortrefflich. Auf der Franz-Josefs- Höhe freilich wird man nicht allein sein, und auch mit Selfiestick bewaffnete Gäste aus neuen Märkten erfreuen sich des Ausblicks. Ein Wermutstropfen ist vielleicht der Zustand der Pasterze – wie viele andere Alpengletscher ist sie sichtlich geschrumpft.
Ein anderer Weg, dem legendären Berg ins Gesicht zu schauen, bietet sich im Skigebiet Großglockner-Resort in Matrei und Kals. Dort steht der Glockner von zig Dreitausendern eingekreist. Wenn man oben in der Glasbox der AdlerLounge sitzt, wundert man sich fast, warum alle nur auf den einen wollen, wo doch auch die anderen Hohe-TauernKollegen so schöne Gipfel und Kletterrouten bieten. Und zum Image des Glockners eingangs: So locker sind die 3798 Meter doch nicht geschafft – für den, der auf dem Kleinglockner, dem Vorgipfel, steht, über die Glocknerscharte muss und einen Blick über die Pallavicini-Rinne wagt. Nein, das ist wirklich kein Spaziergang. kaernten.at, osttirol.com, tirol.at [mhk] Als das Schild „Fahrräder anlehnen verboten“vor mehr als 35 Jahren an einem Nebengebäu- de der Alten Prager Hütte (2489 m) angebracht wurde, hatten es viele für absurd gehalten, die Berge per Mountainbike zu erschließen. Das hat sich im Laufe der Jahre geändert. Der Gipfel des Großvenedigers aber bleibt für Biker weiterhin unerreichbar. Der wahrscheinlich schönste Aufstieg führt durch das pittoreske Gschlösstal, vorbei am dramatisch dahingeschmolzenen Schlatenkees, zur Neuen Prager Hütte und weiter zum Gipfel. Ein anderer von Hinterbichl über das DefreggerHaus. Nur ein Weg zu Salzburg höchster Erhebung an der Grenze zu Osttirol führt über Salzburger Boden: von der Sulzau über die Kürsingerhütte. Wer erwartet, vom Gipfel aus Venedig zu sehen, wird wohl enttäuscht. Macht nichts: Der Blick ist auch so beeindruckend. Ortler und Glockner scheinen zum Greifen nahe. Die Bergsteiger bleiben oben unter sich, der letzte Grat wäre ohnehin nichts für Biker, und auf dem Gipfel gibt’s keinen Platz, Fahrräder anzulehnen. salzburgerland.com, tirol.at [mad] Offensichtlich liegt es in der Natur der höchsten österreichi- schen Berge, an irgendeiner Landesgrenze zu stehen. Das gilt auch für den höchsten Berg des Ländle: Der Piz Buin markiert die Grenze zwischen Vorarlberg und der Schweiz und ist Teil der SilvrettaGruppe. Große Bekanntheit hat ihm allerdings nicht eine außergewöhnliche alpinistische Leistung eingebracht, sondern das Marketing für ein Sonnenpflegeprodukt gleichen Namens. Vermutlich, weil er formal ein besonders attraktiver Berg ist. Sonnenschutz wird man auch brauchen, wenn man den Dreitausender besteigt. Vergleichsweise unproblematisch ist der Aufstieg von der Bieler Höhe beziehungsweise von der Wiesbadener Hütte aus. Wobei sich allerdings der Normalweg etwas schwieriger gestaltet als früher. Durch den Rückzug der Gletscher stieg auch die Gefahr durch lockeres Material und offene Spalten, durch Steinschlag. Am besten begibt man sich – das gilt auch für die davor genannten Gipfel – in die Hände eines Bergführers. Wer sich den Piz Buin bloß ansehen will, tut