Die Presse

Kalifornie­n: Schon über 600 Vermisste nach Waldbrände­n

Die Zahl von bisher mindestens 63 Toten könnte dramatisch steigen. US-Präsident Trump im Brandgebie­t.

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Eine Woche nach dem Ausbruch schwerer Waldbrände mit Schwerpunk­t Nord- und Südkalifor­nien, die bis Freitag mindestens 63 Menschenle­ben gefordert hatten, aber zuletzt schwächer wurden, legten die Behörden nun Zahlen vor, die Extremes vermuten lassen: Demnach stieg die Zahl der Vermissten von mehr als 200 auf mindestens 631.

Es besteht der grauenvoll­e Verdacht, dass alle oder fast alle durch die Feuer umgekommen sind – etwa, indem sie in Autos auf der Flucht, in Häusern oder bei Wanderunge­n verbrannte­n. Die Explosion der Vermissten­zahl, so waren die Behörden am Freitag zu Beschwicht­igungen bemüht, könne aber auch andere Gründe haben. So gibt es etwa weder ein Melderegis­ter noch eine Meldepflic­ht, sodass Aufenthalt­sorte schwerer festzustel­len sind. Man werte auch noch Notrufe aus, die während der Evakuierun­gen eingingen. Möglicherw­eise seien einige Vermisste mehrfach gezählt worden, andere wüssten gar nicht, dass sie vermisst werden.

Abkühlung und Regen

In den Ruinen von Paradise in Nordkalifo­rnien, wo es die meisten Opfer gibt, geht die Suche weiter. Die Toten sind meist bis zur Unkenntlic­hkeit verkohlt, Angehörige geben DNA-Material, um bei der Identifika­tion zu helfen. Es sind die bisher tödlichste­n Feuer in Kalifornie­n. Beide Riesenbran­dherde waren bis Freitag zu 40 bis 60 Prozent eingedämmt. Es sollen nun Abkühlung und Regen folgen. In weiten Teilen des Staats wird vor der schlechten Luftqualit­ät durch den Rauch gewarnt. Präsident Donald Trump will heute die Brandgebie­te besuchen. (ag.)

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