Ein Amerikaner glänzt als „Rusalka“-Prinz
Dvoˇr´aks Oper mit Brandon Jovanovich in der Staatsoper.
Unter den von der Nixe Undine angeregten Opern ist Dvoraksˇ Mythos und Märchen verbindende „Rusalka“die erfolgreichste. Dass ihr märchenhafter Charme in Sven-Eric Bechtolfs Regie so gut wie ausgeblendet ist, schmälert den Erfolg der Produktion nicht. Zumal die musikalische Seite wettmacht, was die Inszenierung an Atmosphäre vorenthält. Diesmal nicht zuletzt dank des neuen Prinzen Brandon Jovanovich – bei den Salzburger Festspielen in „Lady Macbeth“und „Pique Dame“zu erleben, an der Staatsoper zuletzt als bravouröser Eneee´ in „Les Troyens“. Den Prinzen hat er schon an der „Met“gesungen. Er ist eine Glanzbesetzung, mit mustergültigen Höhen, überlegter Phrasierung, eloquenter Artikulation.
Nadia Krasteva als fremder Fürstin fehlte vokale Sicherheit und gestische Ausstrahlung. Jongmin Park überzeugte als profunder Wassermann, Camilla Nylund zeigte eindrucksvoll die subtilen Momente in der Titelpartie, Monika Bohinec konnte kaum ansatzweise das für die Hexe Jezibabaˇ charakteristische dämonische Profil deutlich machen, Wolfram Igor Dentl gelang ein gelungenes Rollendebüt als Jäger. Untadelig die übrigen Protagonisten. Am Pult stand diesmal der international viel gefragte norwegische Dirigent Eivind Gullberg Jensen. Er setzt auf vorwärtsdrängenden Elan und Transparenz, zuweilen aber auch auf eine Lautstärke, die es den Sängern nicht immer leicht macht. (dob)