Kometenwasser auf erdnahem Exoplaneten?
Dies wäre Voraussetzung für Leben, so Wiener Forscher.
Zwar kreist er zwanzigmal näher um sein Zentralgestirn als die Erde, dennoch befindet er sich in der sogenannten habitablen Zone, in der flüssiges Wasser und damit Leben prinzipiell möglich wäre: der erdnächste Exoplanet, Proxima Centauri b (PCb). Dass dies trotz der „geringen“Entfernung von sieben Millionen Kilometern zu seinem namensgebenden Stern möglich ist, liegt an dessen Größe – Proxima Centauri ist ein roter Zwerg, besitzt nur zwölf Prozent der Masse der Erdensonne und ist dementsprechend dunkel.
Doch der Zwerg ist rabiat: Die Strahlungsausbrüche des Sterns sind so heftig, dass eventuell vorhandenes Wasser des Planeten PCb schnell wieder verdunsten würde. Ist unser nächster Nachbar außerhalb unseres Sonnensystems also eine unbewohnbare Wüste?
Nicht unbedingt, wie Astrophysiker der Universität Wien nun in einer neuen Studie im Fachjournal „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“berechnen konnten. Ihre Untersuchungen ergaben zahlreiche Begegnungen und Kollisionen mit Kometen, den „Wasserträgern“des Universums.
„Wir konnten zeigen, dass die Kometeneinschläge auf Proxima Centauri b über einen Zeitraum von zwei Millionen Jahren eine Masse von bis zu 30 Erdozeanen an Wasser liefern können“, fasst Richard Schwarz, der Erstautor der Studie, die Ergebnisse zusammen.
Nahe dem Planeten befindet sich ein kometenreiches Gebiet, das für den Wassertransport infrage käme und dafür eine ideale Distanz von 100 bis 200 Astronomischen Einheiten aufweise, so Schwarz. Frühere Beobachtungen lieferten bereits Hinweise auf die Existenz von Kleinkörpern in dem ProximaSystem, die als Wasserlieferanten für den Exoplaneten infrage kämen. (APA/däu)