Anziehend und ausziehend
„Auch bei der Art, wie du dich anziehst, glaubst du, vor Jahren schon herausgefunden zu haben, was zu dir passt, und wenn du, mit einer seltsamen Abart von schlechtem Gewissen, doch einmal andere Farben und Fassons versuchst, kommst du dir interessant und albern, anziehend und sofort ausziehend vor, und das nicht ganz billig gewesene Gewand bleibt von nun an im Schrank und erinnert nicht einmal.“
„Bis zum Abend gehst du dann deiner sogenannten Arbeit nach, ohne sie jemals einzuholen. Du versuchst zu tun, was man und längst auch du selbst von dir erwartest. Gelegentlich spürst du, dass etwas in dir immer noch auf das Unerwartete wartet, aber das Durcheinander, dass dann die Folge wär . . .“
„Du kommst nach Hause – alles wie immer, jedenfalls wie gestern –, und während du dem / der andern dabei zusiehst, wie sie / wie er das übliche Brot schneidet und deine Lieblingswurst, deinen Lieblingskäse dazustellt, fliegt dich dein Lieblingsgedanke an, den du im Kopf sich kurz austoben lässt, weil du weißt, dass er auch dieses Mal schlechte Fantasie bleiben wird und das Fernsehprogramm nicht überleben wird. Das heißt, sterben wird er nie: Er ist und bleibt die Quelle deiner Ungeduld, deiner gelegentlichen Aufmerksamkeit und deines Aberglaubens, dass auch du nie sterben wirst. An deinen Träumen wirst du allerdings auch keinen Freund haben, nicht zuletzt, weil du sie am nächsten Morgen fast immer fast ganz vergessen hast. Versuch einmal, dich ein wenig zu schämen.“
War das ein Vorwurf gewesen? Erloschen war der Fleck – warum nicht mein Fleck“? noch nicht; er hatte sich