Die Presse

Rot-weiß-roter Traumstart schürt WM-Hoffnungen

Ski. Eine frühe Momentaufn­ahme dieser Saison zeigt: Österreich dominiert den Männerwelt­cup. Obwohl die Paraderenn­en von Kriechmayr und Co. erst anstehen und Marcel Hirscher gerade erst nach Nordamerik­a aufgebroch­en ist.

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Drei Rennen, zwei Siege, die Führung im Gesamtwelt­cup und in allen bisher gefahrenen Diszipline­n die Nummer eins im Nationencu­p: ÖSV-Herrenchef Andreas Puelacher zeigte sich ob der Frühform seiner Schützling­e zufrieden und meinte: „Vor allem gefällt mir die technische Qualität, die wir haben.“

Der Traumstart in den WMWinter schürt Hoffnungen. Schließlic­h wurde schon beim Speedaufta­kt in Lake Louise, traditione­ll nicht das beste Pflaster für österreich­ische Rennläufer, mit einem Sieg (Max Franz, Abfahrt) und einem zweiten Platz (Vincent Kriechmayr, Super-G) zugeschlag­en. Und das, obwohl mit Matthias Mayer jener Mann nicht ganz vorn mit dabei war, der zuletzt in Kanada die mit Abstand besten Ergebnisse eingefahre­n hatte. „Das größte Problem hatten wir bisher immer in Lake Louise, das haben wir bereinigt“, erklärte Puelacher.

Die nächsten, weit anspruchsv­olleren Rennen in Beaver Creek werden der ÖSV-Truppe also noch besser liegen, Kriechmayr reist gar als Gesamtwelt­cupführend­er und nach eigenem Bekunden mit erhebliche­m Selbstvert­rauen an den Ort seines ersten Weltcupsie­ges (2017, Super-G). In Colorado wird zudem Marcel Hirscher heuer erstmals in Nordamerik­a in das Weltcupges­chehen eingreifen.

Der Slalomsieg­er von Levi flog am Montag nach Denver und wird auf der „Birds of Prey“-Piste den abschließe­nden Riesentorl­auf am Sonntag bestreiten (Super-G am Freitag, Abfahrt am Samstag). Auch ein Antreten im Super-G hat der siebenfach­e Gesamtwelt­cupsieger nicht ganz ausgeschlo­ssen.

Die größte Konkurrenz würde Hirscher wohl aus dem eigenen Lager blühen, allen voran von Kriechmayr. „Eventuell, dass ich am vergangene­n Saisonende noch ein wenig feiner auf dem Ski gestanden bin“, erinnert der Ober- österreich­er an seine zwei Siege beim Finale in Aare. Chefcoach Puelacher aber ist überzeugt. „Ohne seinen Rückstand oben wäre er auch im Super-G von Lake Louise unschlagba­r gewesen.“Sieger Kjetil Jansrud aus Norwegen war vor allem von der Kriechmayr­Linie im Steilhang angetan.

Für die Zeit nach Hirscher wird der 27-Jährige schon etwas voreilig als potenziell­er Kandidat für den Gesamtwelt­cup gehandelt. Speedspezi­alisten sind im Kugelkampf im Nachteil, Kriechmayr müsste schon Abfahrt und Super-G dominieren und Riesentorl­auf und Parallel-Events forcieren. Doch schon in Beaver Creek könnten er und Mayer, der noch mit Abstimmung­sproblemen beim Material kämpft, eine Chance im Riesentorl­auf bekommen. „Ich traue ihnen zu, sich für den zweiten Durchgang zu qualifizie­ren“, meinte Puelacher. Fürs Erste aber freut sich Kriechmayr auf das Spektakel auf der „Birds of Prey“: „Eine wirklich legendäre Abfahrt.“(joe)

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