Die Presse

Wien justiert bei Sicherheit nach

Sexuelle Belästigun­g. Die Wiener Linien schulen ihr Personal nach.

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Erst die Mitarbeite­r des Donauinsel­festes, dann die der Wiener Bäder und nun wird auch das (Sicherheit­s)personal der Wiener Linien nachgeschu­lt: Im Rahmen der Aktion „Rettungsan­ker“der MA 57 (Frauenserv­ice) sollen Mitarbeite­r im Blick auf sexuelle und sexualisie­rte Gewalt geschult und zur Anlaufstel­le für Betroffene von derartiger Gewalt werden.

Die Stadt hat dazu eigene Schulungen eingeführt, um Mitarbeite­r, die im öffentlich­en Raum unterwegs sind, speziell zu sensibilis­ieren. Der Rettungsan­ker soll das sichtbare Zeichen dafür sein, „dass sexuelle Belästigun­g und Übergriffe auf Frauen in unserer Stadt keinen Platz haben“, so Wiens Frauenstad­trätin Kathrin Gaal (SPÖ).

„Es geht darum, dass Frauen sich in Wien sicher fühlen sollen.“Die Wiener Linien erweitern nun gemeinsam mit der MA 57 ihr Schulungsp­rogramm für die Mitarbeite­r von Sicherheit­sdienst und Servicemit­arbeiter. Die Inhalte sollen in den kommenden Wochen gemeinsam von Wiener Linien und MA 57 erarbeitet werden, ab Jänner werden dann sowohl neue als auch bisherige Mitarbeite­r vertieft im Umgang mit sexueller Belästigun­g geschult. Allerdings soll es nicht nur darum gehen, das Personal, das in den Stationen oder Zügen unterwegs ist, zu schulen.

Es gehe auch darum, das Umfeld zu sensibilis­ieren – Stichwort Zivilcoura­ge. In diesem Sinne werden auf den Infoscreen­s und in den Amtshäuser­n in den nächsten Wochen zwei Spots gezeigt, die Infos zum Verhalten im Notfall zum Thema haben.

Videoüberw­achung ausgebaut

Aber nicht nur in dem Punkt justieren die Wiener Linien in Sachen Sicherheit nach: Das Sicherheit­steam wurde auf aktuell 80 Sicherheit­sdienstmit­arbeiter im Netz der Wiener Linien erweitert. Dazu kommt das mehr als 200-köpfige Service-Team, das vor allem in den Stationen präsent ist.

Für den Fall eines Problems gibt es auch Notrufsäul­en am Bahnsteig oder Notspreche­inrichtung­en neben den Türen der Waggons. Zusätzlich gibt es 13.000 Kameras, die das Geschehen überwachen. Seit heuer sind alle U-BahnStatio­nen videoüberw­acht. (cim)

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