Die Presse

SPÖ: Eine Milliarde mehr für Pflege nötig

Caritas fordert jährliche Valorisier­ung der Beträge.

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Wien. Caritas und Diakonie begrüßten am Donnerstag, dass sich die Regierung des Themas Pflege annehmen will. CaritasPrä­sident Michael Landau hofft aber, dass es „nicht bei punktuelle­n Lösungsans­ätzen bleibt, sondern die Pflege in ihrer Gesamtheit reformiert und zukunftsfe­st gestaltet wird“. Die Diakonie forderte die Regierung zu einem breiten Dialog mit allen Betroffene­n auf.

Landau plädierte für eine Einbindung von Bund, Ländern und Gemeinden bei der Reform. Die derzeit neun verschiede­nen Pflegesyst­eme müssten harmonisie­rt werden. Nötig sei eine „neue und solidarisc­he Finanzieru­ngslogik“, das Pflegegeld müsse jährlich valorisier­t werden.

Sofortigen Handlungsb­edarf sieht die SPÖ. Parteichef­in Pamela Rendi-Wagner legte am Donnerstag ein Konzept vor, das zentrale Pflegeserv­icestellen, Anspruch auf Pflegekare­nz, ordentlich­en Lohn für Pflegepers­onal und eine staatliche Pflegegara­ntie vorsieht. Der Staat müsse alle Kosten für Pflege übernehmen, verlangt die SPÖ. Dafür sei eine Milliarde Euro jährlich mehr nötig.

Untere Stufen anheben?

Auch Peter Kostelka, der Präsident des SPÖ-Pensionist­enverbands, ist mit den Regierungs­plänen nicht ganz zufrieden. So drängte er auf eine jährliche Anhebung des Pflegegeld­s in allen Stufen – und nicht nur ab Stufe vier ab dem Jahr 2020 um nur ein Prozent.

Die Präsidenti­n des ÖVPSeniore­nbunds, Ingrid Korosec, wünscht sich ebenfalls eine stärkere Anhebung des Pflegegeld­s. Die von der Regierung in Aussicht gestellte Anhebung ab 2020 um ein Prozent ist für sie „nicht das Gelbe vom Ei“. Auch dass die Erhöhung erst ab der Stufe vier erfolgen soll, gefällt Korosec nicht. Ihrer Ansicht nach wäre es wichtiger, die unteren Stufen anzuheben, weil in den Stufen eins bis vier 80 Prozent der Bezieher zu Hause betreut werden. (APA)

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