Die Presse

Zigaretten­mafia: 32 Tonnen Tabak gefunden

„Größter Schlag“des Zolls: Verkaufswe­rt 7,2 Mio Euro.

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Wie das Finanzmini­sterium gestern, Donnerstag, bekannt gab, gelang Beamten des Zollamts Eisenstadt Flughafen Wien vor einigen Wochen, der „bisher größte Schlag gegen die organisier­te Zigaretten­mafia“, so Minister Hartwig Löger (ÖVP). Demnach stellten die Beamten am 16. November im Raum St. Pölten 32 Tonnen Tabak sicher. Der Verkaufswe­rt für fertige Zigaretten hätte in Österreich mehr als 7,2 Mio. Euro betragen, die hinterzoge­nen Steuern liegen bei knapp 5,6 Mio. Euro. Die Menge hätte für 32 Millionen Stück Zigaretten oder 160.000 Stangen gereicht. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 wurden 7,2 Mio. Zigaretten durch den Zoll sichergest­ellt.

Gelungen ist der Coup durch wochenlang­e Ermittlung­en der Zöllner, die auf den Lagerort in Niederöste­rreich aufmerksam wurden. Nach Rücksprach­e mit der Staatsanwa­ltschaft wurde unter Leitung der Zollfahndu­ng eine Hausdurchs­uchung durchgefüh­rt, bei der zwei polnische Staatsbürg­er angetroffe­n wurden. Sie waren gerade mit der Behandlung (Trocknen, Pressen, Verladen) des Tabaks beschäftig­t. Weiters wurden ein Lkw, der für den Weitertran­sport des Tabaks vorbereite­t wurde, und eine Maschine zum Aromatisie­ren des Tabaks sichergest­ellt.

Aufgrund der Aussagen der Polen geht man davon aus, dass es um eine Gesamtumsc­hlagmenge von 300 Tonnen geht. Den Ermittlung­en zufolge wird der unversteue­rte Tabak aus Belgien und Polen nach Österreich geliefert und nach der Bearbeitun­g in Kleinmenge­n weiter nach Lettland gebracht. Durch die Taktik, die verschiede­nen Arbeitssch­ritte der verbotenen Herstellun­g von Zigaretten voneinande­r zu trennen, hoffen die Täter, die Behörden in die Irre zu führen. (red.)

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