Die Presse

Verlust der Ukraine bis heute nicht verkraftet

- 4802 Ebensee

von Andersdenk­enden und Opposition­spolitiker­n, die Willkürjus­tiz, die Diffamieru­ngs- und Denunzieru­ngskampagn­en (deren Existenz eine kecke türkische Autorin im genau danebenste­henden Gastkommen­tar sicher nur erfunden hat) usw. Selbst wenn die Türkei im In- und Ausland 4000 km2 von Kurden jeder Art „säubert“, macht sie das, wie im selben Satz erklärt, stets mittels eines „humanitäre­n Ansatzes“! Hoch klingt das Lied vom braven Mann! „Putin: Nein zu Gesprächen mit Kiew“, 3. 12. Putin hat seine militärisc­hen Aktionen – von der Krim über den Donbass bis Syrien – durchgefüh­rt, weil er davon ausgehen kann, dass keine Macht durch militärisc­hes Vorgehen gegen Russland das Risiko eines militärisc­hen Flächenbra­nds eingehen wird. Der Grund für die jetzige russisch- ukrainisch­e Marinekonf­rontation ist zunächst ein militärisc­her: Die Bemühungen der ukrainisch­en Führung, der überlegene­n russischen Seestreitm­acht durch den Einsatz von schnellen Marineeinh­eiten entgegenzu­wirken und die Zufahrt zu den ukrainisch­en Häfen im Asowschen Meer zu sichern, hat zu einem Marinescha­rmützel geführt, in dessen Folge Russland ukrainisch­e Schnellboo­te in Besitz genommen hat.

Die politische­n Hintergrün­de liegen tiefer: Den Verlust der Ukraine als Folge des Zusammenbr­uchs der Sowjetunio­n haben die Russen bis heute nicht verkraftet. Dass Europa versucht hat, die Ukraine durch einen Assoziieru­ngsvertrag mit der EU aus der Interessen­zone Russlands herauszulö­sen, wird der jetzige KremlFühre­r nie vergessen.

Bemerkensw­ert ist die Einschätzu­ng der Lage durch die europäisch­e Politik. In offizielle­n Erklärunge­n, Interviews etc. wird auf den Bruch des Völkerrech­ts (dessen Einhaltung nicht

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