Unter Kristalllustern, Anabäumen oder Designertapeten
Winterflucht. Neue und besondere Häuser für die grauen Tage des Jahrs.
Noch wird das Grau des Winters von Weihnachtsschmuck und Lichterketten erhellt. Sobald das neue Jahr angebrochen ist, bleiben aber zumindest in den Städten eher graue Aussichten zurück, die den Wunsch nach einem Tapetenwechsel wachsen lassen. Und dieser ist mit dem nötigen Budget durchaus erfüllbar: Die Luxushotellerie weltweit findet dafür immer neue Zugänge und Konzepte, von der Architektur über das Design bis hin zu kulturellen Begegnungen.
Wobei die Frage, was Luxus ist, bekanntermaßen viele Antworten kennt. Für den einen sind es Marmorböden und Kristallluster, für den anderen ein Olivenbaum samt Hängematte. Ein Überblick über neue und andere Zufluchtsorte während der Wintersaison.
Wirklich wörtlich genommen wird das Thema mit dem Tapetenwechsel in San Franciscos neuestem Designertempel, dem Proper Hotel zwischen McAllister, Market und Seventh Street. Hier huldigt Interior-Designerin Kelly Wearstler dem Comeback der Tapete und kombiniert diese mit ausgefallenen Stoffen und ebensolchen Teppichen zum Versinken. Keines der 133 Zimmer und Suiten des historischen Gebäudes im Flatiron-Stil gleicht dem anderen, in allen Räumen herrscht ein extravaganter Mix aus entspanntem WestküstenStil mit europäischen Elementen und viel Liebe zum aktuellen Vintage-Chic.
Wer darüber hinaus ein wenig kalifornische Wintersonne genießen möchte, kann das auf der für angesagte Design-Stadthotels unvermeidlichen Rooftop-Terrasse tun. Für das leibliche Wohl in geschlossenen Räumen sorgt einerseits Küchenchef Mikey Adams mit seiner kalifornisch-europäischen Crossover-Küche, andererseits der Concierge des Hauses, der auf Wunsch örtliche Wellness-Profis direkt ins Hotel bucht, die dann beispielsweise private Yoga- oder Workout-Sessions im Vintage-Fitnesscenter des Hotel abhalten. Die Zimmerpreise beginnen bei 175 Euro pro Nacht und Zimmer, Infos direkt unter https://www.properhotel.com/hotels/san-francisco/ oder beim deutschen Luxus-Veranstalter www.artoftravel.de.
Eher nicht das Thema sind Teppiche und Tapeten dagegen im Camp Serra Cafema in Namibia, das im Oktober eröffnet wurde.
Hier steht die Kultur des HimbaVolks, eines der letzten halbnomadisch lebenden Völker der Welt, im Mittelpunkt – und der Luxus von Weite und Abgeschiedenheit, wie es der Campbetreiber WildernessSafaris formuliert.
Der Betreiber wurde vielfach für nachhaltigen Tourismus ausgezeichnet; dementsprechend wurde das Camp sowohl umweltfreundlich als auch mit Respekt und zu Ehren des Himba-Volks konzipiert. Das zeigt sich in vielen großen und kleinen Elementen. So wurden die öffentlichen Bereiche an die Struktur eines Himba-Dorfs angelehnt, indem die vorhandenen Anabäu- me in ihrer speziellen Anordnung erhalten blieben und als natürliche Schattenspender dienen. Architektin Karen Munting hat außerdem Steine des benachbarten Grabens in Wände und Strukturen integriert; Interior-Designerin Liezl Louw von Beyond Design hat für die Inneneinrichtung Tische von jungen, lokalen Handwerkern eines sozialen Projekts verwendet, das Waisen in den Möbelbau einbindet. In den Details finden sich diese Elemente beispielsweise in der Badezimmerlinie wieder, für diese wurde in Zusammenarbeit mit Himba-Frauen eine Produktpalette entwickelt. Und selbst bei den ledernen Menükarten finden sich Reminiszenzen an die Himba, die sich in Leder kleiden.
Was aber nicht heißt, dass die Gäste des Camps auf irgendeine Art von Annehmlichkeiten ver-