Das miese Spiel der Brexit-Hardliner
Sie glauben an ihre vollkommene Nation, dafür nehmen sie auch deren Beschädigung in Kauf.
W as wollen die Gegner von Theresa May? Was treibt diese Menschen, die einen sanften Ausstieg Großbritanniens aus der EU verhindern wollen und dafür alles in Kauf nehmen? Sie treibt der Glaube an die vollkommene Nation – natürlich ihre eigene. Sie sind der Überzeugung: Diese kann nur realisiert werden, wenn sie von allen äußeren Einflüssen abgeschottet wird. Es ist ein Glaube, der in zahlreichen rechten Gruppen in ganz Europa verbreitet ist. Am Beispiel Großbritanniens aber wird gerade vor Augen geführt, wohin er führt. Das Negieren jeglicher internationaler Kooperation ist in Zeiten der Globalisierung ein wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Irrsinn. Die Kluft, die dadurch entsteht, trennt nicht nur Staaten, sondern auch Gesellschaften. Sie zerstört Arbeitsplätze und den politischen Konsens.
Es gibt keinen logischen Grund, warum die Tory-Rebellen, die Labour-Führung und weitere Exponenten der britischen Politik so kurz vor dem EU-Austritt ihre Premierministerin stürzen wollen. Es gibt nur sehr primitive Gründe: Selbstgerechtigkeit und Machtstreben.
May mag einige Fehler begangen haben. Aber sie will nichts anderes als eine vernünftige Lösung, die ihr Land nicht beschädigt und den Frieden in Nordirland nicht gefährdet. Ist das schon Grund genug, sie politisch zerstören zu wollen?