Israel riegelt Ramallah nach Anschlägen ab
Angst vor Eskalation nach Ermordung zweier Israelis.
Nach einem Anschlag im Westjordanland nördlich von Ramallah, dem zwei Israelis zum Opfer gefallen und bei dem zwei weitere verletzt worden sind, reagierte Israel umgehend mit einer Abriegelung der Verwaltungshauptstadt der Palästinenser. Es ist eine ungewöhnlich scharfe Maßnahme und trifft Ramallah das erste Mal seit Ende der zweiten Intifada, 2005. Die israelischen Behörden vermuten, dass der Attentäter in der Stadt Zuflucht gesucht hat. Er hatte bei einer Bushaltestelle unvermittelt das Feuer eröffnet.
Ein vereitelter Angriff eines Palästinensers auf israelische Polizisten unmittelbar vor dem österreichischen Hospiz im Herzen der Altstadt Jerusalems, der mit dessen Tod endete, und ein weiterer Zwischenfall nährten zusätzlich die Angst vor einer vorweihnachtlichen Eskalation. Dies würde zumal den Weihnachtstourismus zur Hochsaison in Mitleidenschaft ziehen.
Die Situation ist nach einem Anschlag in der israelischen Siedlung Ofra vor wenigen Tagen zum Zerreißen angespannt. Der Angriff auf eine hochschwangere Frau hat die israelische Öffentlichkeit aufgewühlt. Die Frau war schwer verwundet worden, ihr per Kaiserschnitt zu Welt gebrachtes Kind starb nach drei Tagen. Bei dem Überfall trugen sieben Israelis zum Teil schwere Verletzungen davon. Zu der Tat bekannte sich die radikalislamische Hamas, unter deren Kontrolle der Gazastreifen ist.
Gilad Erdan, Israels Sicherheitsminister, behauptet, dass einer der inzwischen getöteten Palästinenser den Anschlag ausgeführt haben soll. Der zweite Palästinenser soll für den Tod zweier Israelis in einer Fabrik im Norden des Westjordanlands im Oktober verantwortlich sein. (ag.)