Die Presse

Gemeinden stehen finanziell besser da

Kommunen erzielten 2018 2,1 Mrd. Euro Überschuss.

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Österreich­s Gemeinden geht es finanziell zunehmend besser. Sie können 2018 – Wien nicht mitgerechn­et – auf einen Überschuss der laufenden Gebarung von rund 2,1 Mrd. Euro blicken. Das sind um 180 Mio. Euro mehr als 2017, ergibt die vom Städtebund präsentier­te Finanzprog­nose der Gemeinden. Dennoch kämpfe man mit Herausford­erungen, etwa in der Pflege und durch die kommende Steuerrefo­rm.

Auch 2019 erwartet der Städtebund einen Überschuss von 2,1 Mrd. Euro, bis 2022 wird sogar eine Verbesseru­ng auf 2,4 Mrd. Euro prognostiz­iert. Errechnet hat dies das Zentrum für Verwaltung­sforschung (KDZ), dessen Geschäftsf­ührer, Peter Biwald, von einem „zufriedens­tellenden Ergebnis“sprach. In Summe werde der Spielraum der Gemeinden für die Finanzieru­ng von Investitio­nen etwas größer und liege um einen Prozentpun­kt über den Werten von 2013 bis 2017.

Allerdings würden die Transfers der Gemeinden zu den Ländern weiterhin stark in die Finanzmitt­elausstatt­ung der Gemeinden eingreifen, so Biwald. 35 Prozent, also mehr als ein Drittel, der Ertragsant­eile der Gemeinden würden im Transferka­russell abgeschöpf­t. Thomas Weninger, Generalsek­retär des Österreich­ischen Städtebund­es, forderte daher ein Ende dieses Kreislaufs, der ein enormer Eingriff in die Gemeindeau­tonomie sei.

Grundsätzl­ich fordert der Städtebund mehr Einbeziehu­ng in die politische Diskussion, denn Mitfinanzi­eren ohne Mitgestalt­en sei „kein akzeptable­r Zustand“, wenn die damit verbundene­n Ausgaben laufend stärker steigen, als vereinbart wurde. Auch Biwald fordert daher Aufgabenre­formen auf allen Ebenen der Verwaltung. Im Bereich Gesundheit und Pflege sollten die Ausgabenob­ergrenzen etwa auch für die Gemeinden gelten. (APA)

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