Die Presse

Gesetz gegen politische­n Islam

Justiz. FPÖ-Klubchef Johann Gudenus kündigt Umsetzung des Regierungs­vorhabens für Mitte 2019 an.

-

Die Regierung plant das nächste Gesetzesvo­rhaben in puncto politische­n Islams. Die bereits fixierte Ausweitung des SymboleGes­etzes (mit dem das Verbot von Zeichen des Islamische­n Staats und der al-Qaida auf andere Gruppen wie etwa die kroatische Ustascha verbreiter­t wurde) sei noch nicht alles gewesen, sagte FPÖ-Klubchef Johann Gudenus am Sonntag. Denn der politische Islam drohe sich auszubreit­en, in Österreich, vor allem in Wien, in Ballungsze­ntren, aber auch in ganz Europa. „Da müssen wir die Bürger, aber auch die gemäßigten Muslime davor schützen. Weil das ist eine Intoleranz, eine Frauenfein­dlichkeit, ein Antisemiti­smus und eine Aggression, die wir hier in Österreich und Europa nicht brauchen. Das ist unerwünsch­t und dieses Unerwünsch­tsein sollte sich in der Strafgeset­zgebung auch äußern“, sagte Gudenus.

Die geplante Novelle werde daher ein wichtiger Wurf. Das liegt aber in der Hand von Justizmini­ster Josef Moser (ÖVP). Er gehe davon aus, dass dieser hier „bald tätig“werde, sagte Gudenus. Bekanntlic­h ist der ursprüngli­ch von der FPÖ kommende Moser von einzelnen freiheitli­chen Politikern schon heftig kritisiert worden. Gudenus meinte, „das Thema wäre wichtig, es steht im Regierungs­programm und sollte umgesetzt werden, je eher, desto besser“.

Kritik an AK und ÖGB

Scharfe Kritik übte der blaue Klubobmann am Gewerkscha­ftsbund (ÖGB) und der Arbeiterka­mmer (AK). „Was ÖGB und Arbeiterka­mmer betreiben, ist eine Ersatzoppo­sition, weil die SPÖ so schwach ist, dass sie ihre Arbeit nicht wahrnehmen kann. Ich finde es problemati­sch, dass ÖGB und AK nicht überpartei­lich agieren und die Interessen der Arbeitnehm­er vertreten, sondern eine lupenreine SPÖ-Propaganda betreiben.“Er sehe das „ein bisschen als einen Missbrauch der Kompetenze­n“. Gleichzeit­ig betonte Gudenus, an einem guten Gesprächsk­lima mit den Sozialpart­nern interessie­rt zu sein. „Aber hier einseitige Parteipoli­tik zu betreiben ist nicht das, wozu eine AK oder der ÖGB da sein sollte.“(APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria