China drängt aufs Börsen-Parkett
Auch wenn der Handelskonflikt zwischen den USA und China die Schlagzeilen dominiert, bei den Börsengängen scheint er (noch?) kein Thema zu sein. Die Zahlen mögen überraschen: heuer sind 37 chinesische Firmen in den USA an die Börse gegangen, mit einem Gesamterlös von 9,2 Mrd. Dollar. Im Vorjahr waren es „nur“20 Unternehmen, der Erlös betrug 3,6 Mrd. Dollar. Besonders die Technologie-Börse Nasdaq bemüht sich um das chinesische Geschäft. Noch könne man keine Zurückhaltung seitens der Chinesen feststellen, so der AsienChef der Nasdaq. Diejenigen, die eine Notierung außerhalb ihren Heimatmarktes anstreben, würden sehr oft die USA wählen, weil dort auch nach dem Börsengang exzellente Bedingungen herrschen, u.a. durch umfangreiches Research. Der Drang der Chinesen nach einem internationalen Listing hat dem IPO-Markt heuer insgesamt gut getan. Die weltweiten Erlöse aus Börsengängen sind gegenüber dem Vorjahr um rund 5% gestiegen, allerdings ist die Zahl der IPO’s um über 15% gefallen. Wenig überraschend sind es vor allem chinesische Tech-Unternehmen, die in den USA den Sprung aufs Parkett wagen. Berühmtestes Beispiel ist wohl Tencent Music, die kurz vor Weihnachten an der New Yorker Börse debütiert haben. Allerdings ist die Kursentwicklung der chinesischen Werte in New York heuer kein Grund zum Jubeln, im Schnitt sind sie per Anfang Dezember rund 11% im Minus. Die Chinesen würden in diesem Fall vielleicht einen Glückskeks knabbern und auf bessere Kurse im neuen Jahr hoffen....