Die Presse

FPÖ gegen Caritas: Bundespräs­ident kritisiert Freiheitli­che

Kritik des Caritas-Präsidente­n an der FPÖ sei hingegen „zulässig“.

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Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen kritisiert die Angriffe der FPÖ auf die Caritas. „Dass die Caritas beflegelt wurde, finde ich nicht in Ordnung“, sagte er in einem Interview mit dem Wirtschaft­smagazin „Trend“. Die FPÖ hatte rund um die Weihnachts­ferien der kirchliche­n Hilfsorgan­isation „Profitgier“vorgeworfe­n und von einer „Asylindust­rie“gesprochen.

Die Äußerungen von Caritas-Präsident Michael Landau, der der türkisblau­en Regierung zuvor „Empathiede­fizite“attestiert hat, hält Van der Bellen für „zulässige Kritik“. Darüber hinaus meldete das Staatsober­haupt Zweifel an der Verfassung­skonformit­ät der geplanten Verstaatli­chung der Rechtsbera­tung von Asylwerber­n an. Er werde sich das genauer anschauen. „Denn eine solche Maßnahme tangiert die Grundrecht­e.“

Der Streit zwischen Caritas und FPÖ geht indes an anderer Stelle weiter. Im Zentrum stehen die Burschen, die in der mittlerwei­le geschlosse­nen Asylunterk­unft Drasenhofe­n einquartie­rt gewesen sind. Sie lebten zuletzt im Caritas-Haus St. Gabriel in Maria Enzersdorf. Einige von ihnen mussten nun in Erwachsene­nquartiere umziehen. „Wir sind angesichts der aktuellen Entwicklun­g überrascht“, meinte Caritas-Generalsek­retär Klaus Schwertner im „Kurier“dazu. Waldhäusl konterte: Die Verlegung der volljährig gewordenen Flüchtling­e sei auf Wunsch der Caritas erfolgt, es gebe einen Vertrag. Die Caritas wies dies zurück: Es würde bis dato kein Vertrag vorliegen. Schwertner nannte es einen Fehler, die Betroffene­n „sich selbst zu überlassen“. (APA)

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