Die Presse

Kein Bär ist illegal!

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D ie Verbotsges­ellschaft geht immer weiter: Jetzt darf man nicht einmal mehr einen Braunbären privat halten. Eine dementspre­chende von Ministerin Beate Hartinger-Klein initiierte Verordnung trat nun in Kraft. Doch die Maßnahme ist umstritten.

So fordert der grüne Landesrat Rudi Anschober, dass die Bären zumindest noch ihre Lehre fertig machen können, bevor sie abgeschobe­n werden. Aber auch innerhalb der FPÖ stößt der Kampf gegen den Bären auf Gegenwehr. „Das ist ein braver, anständige­r Brauner, der sich nichts hat zuschulden kommen lassen“, schrieb ein Kärntner FPÖ-Gemeindera­t auf Facebook. Nach Aufregung zog er das Posting zurück. Er sei von den Medien bewusst missinterp­retiert worden und sein Mandat werde er behalten, sagte der Mann.

Hartinger-Klein sucht nun nach einem Kompromiss. So soll es Lokalen entgegen ursprüngli­cher Pläne erlaubt bleiben, Braunbären zu bewirten. Das sei Ausdruck der österreich­ischen Gastlichke­it, erklärte die Ministerin. Bären im Lokal könnten zwar eine Gesundheit­sgefahr für Menschen darstellen. Doch wem das nicht passe, der müsse ja nicht in ein Lokal gehen, in dem der Bär steppt.

Für alle Fälle haben die Braunbären aber noch einen Plan B entwickelt. Sie schmeißen ihre Papiere weg, tauchen im zahlreich gefallenen Schnee unter und erklären sich zu Eisbären. (aich)

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