USA melden Start des Abzugs aus Syrien
Zehn gepanzerte Fahrzeuge verließen Camp in Rmeilan.
Der Abzug der USA aus Syrien hat begonnen. Das gab am Freitag Oberst Sean Ryan, Sprecher der internationalen Koalition gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS), bekannt. Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, am Donnerstagabend seien bereits zehn gepanzerte Fahrzeuge und mehrere Pioniermaschinen der US-Streitkräfte aus dem Camp in Rmeilan in Nordostsyrien abgerückt.
Washington hat rund 2000 Soldaten in Syrien stationiert. Diese unterstützten in den vergangenen Jahren eine Allianz kurdischer und arabischer Kämpfer gegen den IS. Am 19. Dezember kündigte Präsident Donald Trump den Rückzug der USA an. Bei den kurdischen Kräften zeigte man sich entsetzt. Sie haben gemeinsam mit Arabern und Angehörigen diverser Volksgruppen die autonome Selbstverwaltung Nordund Ostsyriens ausgerufen.
Die Türkei will diese Selbstverwaltung zerschlagen. Denn das militärische Rückgrat des Gebiets bilden die Volksverteidigungseinheiten (YPG) – eine Schwesterorganisation der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die in der Türkei einen Untergrundkrieg führt. Zugleich trugen die YPG in Syrien die Hauptlast in den Bodenkämpfen der US-Allianz gegen den IS.
Die Türkei zieht Truppen an der Grenze zu Syrien zusammen. Präsident Recep Tayyip Erdogan˘ hat damit gedroht, einzumarschieren. Deshalb kamen zuletzt aus den USA Signale, dass der Rückzug doch nicht so schnell abgeschlossen sein werde wie zunächst angekündigt. Trumps Sicherheitsberater John Bolton forderte nun von Ankara Sicherheitsgarantien für die kurdischen Kämpfer, Erdogan˘ lehnte ab. (w. s.)