Die Presse

Tote Jugendlich­e: 19-Jähriger ist geständig

Die Zahl der Frauenmord­e erreichte 2018 einen Höhepunkt.

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Nach dem Fund der Leiche einer 16-Jährigen in Wiener Neustadt hat der 19 Jahre alte Verdächtig­e am Montagvorm­ittag bei einer Einvernahm­e zugegeben, das Mädchen umgebracht zu haben. „Zu den Details hat er sich aber bedeckt gehalten“, sagte Markus Bauer von der Staatsanwa­ltschaft Wiener Neustadt. Gegen den 19-Jährigen waren vor der Tat einschlägi­ge Anzeigen vorgelegen. „Die Staatsanwa­ltschaft hat im Dezember 2018 Strafantra­g beim Bezirksger­icht Wiener Neustadt gegen den Mann gestellt“, bestätigte Bauer. Vorgeworfe­n wurden dem Syrer demzufolge sexuelle Belästigun­g und Körperverl­etzung.

Trotzdem hatte der 19-jährige Syrer einen aufrechten Asylstatus. Ein Aberkennun­gsverfahre­n gegen den Mann wurde 2018 eingestell­t, sagte Christoph Pölzl, Sprecher des Innenminis­teriums. Ein entspreche­ndes Verfahren wurde demnach am Montag erneut eingeleite­t. Gerüchte um eine nicht durchgefüh­rte Abschiebun­g des Verdächtig­en dementiert­e Pölzl. Für eine Aberkennun­g des Asylstatus braucht es das Vorliegen eines besonders schweren Verbrechen­s, teilte Pölzl mit. Im Fall des 19-Jährigen sei 2018 kein solches Verbrechen vorgelegen, so der Sprecher.

Zum Obduktions­ergebnis machte Staatsanwa­ltschafts-Sprecher Bauer mit Verweis auf das fehlende schriftlic­he Gutachten keine weiteren Angaben. Der Tod der 16-Jährigen ist aber durch Ersticken eingetrete­n. Das Opfer wurde offensicht­lich gewürgt. Der 19-Jährige war in der Nacht auf Montag gefasst worden.

41 ermordete Frauen

70 Menschen sind von Jänner bis November 2018 in Österreich bei Delikten, die von der Polizei als Mord angezeigt wurden, getötet worden. Laut Statistik des Bundeskrim­inalamts handelt es sich dabei um 41 Frauen und 29 Männer. Als an den Delikten Beteiligte wurden 76 Personen ausgeforsc­ht, 41 österreich­ische und 35 ausländisc­he Staatsbürg­er. Die meisten Täter in der Rubrik Fremde stammten mit je sieben aus Serbien und dem Kosovo. 41 als Mordopfer geführte Frauen sind auch ohne DezemberAu­swertung ein Höchstwert der vergangene­n zehn Jahre. Die meisten Täter standen 2018 in einer familiären Beziehung zu den Opfern. (APA)

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