Die Presse

SPÖ-Parteiakad­emie beim Hauptbahnh­of

Parteiakad­emie. Das Renner-Institut bezog seine neuen Räumlichke­iten. Es brauche die Bildungsei­nrichtunge­n der Parteien, erklärte die neue Akademiepr­äsidentin, Doris Bures. Der Fokus der Arbeit liegt auf dem Thema Digitalisi­erung.

- VON PHILIPP AICHINGER

Das Karl-Renner-Institut, die Parteiakad­emie der SPÖ, ist vom Schloss Altmannsdo­rf in Wien Meidling in ein Gebäude nahe dem Wiener Hauptbahnh­of umgezogen. Unter der neuen Präsidenti­n, Doris Bures, will sich die Parteiakad­emie verstärkt Nichtfunkt­ionären öffnen und dem Thema Digitalisi­erung widmen.

Die Farbe riecht frisch, der Fußboden und die meisten Möbel sind in einem auffällige­n Rotton gehalten. „Wir haben uns bewusst für diese Grundfarbe entschiede­n“, erzählt Direktorin Maria Maltschnig, während sie am Montag durch die neuen Räumlichke­iten des Karl-Renner-Instituts führt.

Das Rote, es soll in der SPÖBildung­sakademie gespürt werden. War diese bisher im Schloss Altmannsdo­rf in Wien Meidling situiert, zog die Akademie nun in einen Bürobau in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zum Hauptbahnh­of um. Die neuen Räumlichke­iten sind kleiner (knapp 1000 statt 1800 Quadratmet­er), aber moderner und verkehrste­chnisch besser angebunden. Und sie sind billiger. Musste sich die rote Akademie bisher um den Erhalt des Schlosses und der Bäume im dazugehöri­gen Park kümmern, spart die Akademie nun 100.000 Euro im Jahr ein.

Das Geld soll in die Programme fließen. Neu ist auch die Präsidenti­n der Akademie: Dieses Amt übernahm kürzlich Doris Bures, im Hauptberuf Zweite Nationalra­tspräsiden­tin. Zuvor war Christian Kern der Akademie vorgestand­en. „Die SPÖ hat sich aus einem Arbeiterbi­ldungsvere­in gegründet. Am Anfang der Bewegung stand die Bildung“, sagte Bures am Montag, um die Bedeutung der Akade- mie hervorzuhe­ben. Bildung sei eine Lebensfrag­e der Demokratie, meinte Bures. Es brauche daher die Akademien der Parteien.

Das Renner-Institut soll als Thinktank für den Austausch zwischen Wissenscha­ftlern und Partei sorgen. Verstärkt wolle man die Angebote aber an die Bevölkerun­g abseits von Parteifunk­tionären richten, erklärte Maltschnig. Zu nennen sei hier insbesonde­re der Lehrgang zur digitalen Zivilcoura­ge. Überhaupt liege der Schwerpunk­t auf der Digitalisi­erung.

Für ihre Akademien erhalten die Parteien einen eigenen Geldbetrag vom Staat. Die Höhe richtet sich nach dem Ergebnis bei der Nationalra­tswahl. Die SPÖ hat einen jährlichen Anspruch von 2,5 Mio. Euro für ihre Akademie.

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[ APA/Schlager ] Direktorin Maria Maltschnig (l.) und Präsidenti­n Doris Bures freuen sich über ihre neuen Räume.

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