Die Presse

Mehr ausländisc­he Beteiligun­g bei Übernahmen

Die Zahl der Fusionen und Zukäufe war 2018 in Österreich rückläufig.

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Im Vorjahr gab es österreich­weit 347 Fusionen und Übernahmen und damit weniger als im Jahr 2017 (409). Das zeigt eine Erhebung der Boston Consulting Group. Ob es sich dabei um einen nachhaltig­en Abschwung handle, lasse sich noch nicht sagen, hieß es. Eines zeigt sich jedoch deutlich: In den vergangene­n fünf Jahren ist der Anteil grenzübers­chreitende­r Deals gewachsen, während der Anteil von Übernahmen österreich­ischer Ziele durch österreich­ische Firmen von 33 auf 25 Prozent gefallen ist. So übernahm etwa der Fensterher­steller Actual die im selben Geschäftsz­weig tätige Zech-Gruppe aus Vorarlberg.

In 35 Prozent der Fälle übernahmen österreich­ische Firmen ausländisc­he Ziele. Einer der größten Deals war hier die Akquisitio­n des US-Papiermasc­hinenzulie­ferers Xerium durch Andritz um 833 Mio. Dollar. In 32 Prozent der Fälle kaufte ein ausländisc­her Investor ein österreich­isches Ziel – etwa der deutsche Wohnimmobi­lienkonzer­n Vonovia die Buwog –, in sieben Prozent der Fälle kam nur der Verkäufer aus Österreich.

Die Wirtschaft werde internatio­naler, meint Studienaut­or Tibor Merey:´ In den Nullerjahr­en sei der regionale Aspekt im Vordergrun­d gestanden, österreich­ische Unternehme­n hätten sich allenfalls in Richtung Osteuropa orientiert, um dort zu wachsen. Inzwischen gehe es neben dem Wachstum häufig auch darum, an Know-how heranzukom­men, und zwar auf beiden Seiten. Ausländisc­he Investoren interessie­rten sich für die „Hidden Champions“in Österreich, die häufig in einer Nische aktiv sind. Österreich­ische Investoren schauten ihrerseits, welches Übernahmez­iel gut zu ihnen passt. (b. l.)

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