Die Presse

Wien droht mit Fahrverbot­en für Schrott-Lkw

Vor Sicherheit­sgipfel: Vassilakou verspricht Fördermill­ion.

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Wien. Wenn FPÖ-Verkehrsmi­nister Norbert Hofer heute, Dienstag, zum großen Lkw-Sicherheit­sgipfel lädt, wird Geld eine tragende Rolle spielen. Die Frage ist, ob der Bund Förderunge­n für Lkw-Sicherheit­stechnik freigibt. Wenn ja, schließt sich Wien an. Verkehrsst­adträtin Maria Vassilakou (Grüne) stellte am Montag eine Fördermill­ion „für die Ausrüstung der Wiener Lkw“in Aussicht.

Die Stadt zahle nur, so Vassilakou, wenn der Bund voran gehe und Fördergeld­er locker mache. Würde nur Wien fördern, gehe dies ins Leere. „Das wäre nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, meinte die Stadträtin. Wie viel Geld der Bund in die Hand nehmen müsse, wollte Vassilakou nicht beziffern.

Außerdem brauche es eine gesetzlich­e Bestimmung, wonach Lastkraftw­ägen mit Abbiegeass­istenten ausgestatt­et sein müssten, ergänzte Vassilakou. Dann könnte Wien „sektorale Fahrverbot­e für Schrott-Lkw“kundmachen. Zur Erklärung: Ohne Grundlage kann die Stadt keine Fahrverbot­e im Alleingang verhängen. Würde es hingegen ein entspreche­ndes „Abbiegeass­istenten-Gesetz“geben, könnte sich Wien darauf stützen und per Verordnung Fahrverbot­e erlassen.

„Eine gut investiert­e Million“

Wiens SPÖ-Finanzstad­trat Peter Hanke erklärte bezüglich der versproche­nen städtische­n Förderung: „Das ist eine gut investiert­e Million.“Schließlic­h habe es 2017 bundesweit ungefähr 150 Unfälle gegeben, in die der Schwerverk­ehr verwickelt gewesen sei.

Auch der Präsident der Wiener Wirtschaft­skammer, Walter Ruck, befürworte­t mehr Sicherheit­stechnik für Lkw. Die Transportb­ranche könne die Kosten für den Einbau von Abbiegeass­istenten aber nicht allein tragen. Daher brauche es Fördergeld. Es dürften der österreich­ischen Transportw­irtschaft auch keine Nachteile im Vergleich zu Lkw entstehen, die möglicherw­eise aus dem Ausland kommen – und über keinen Abbiegeass­istenten verfügen.

Indessen fordert die Arbeiterka­mmer Verbesseru­ngen bei den Arbeitsbed­ingungen der Lkw-Lenker. Etwa 80.000 Lkw ab 3,5 Tonnen sind in Österreich zugelassen. In Wien sind es zirka 8000, davon haben 3000 Fahrzeuge mehr als 12,5 Tonnen. (m. s.)

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