Die Presse

Wohnen wird auch auf dem Land immer teurer

Deutschlan­d. Wegen der Teuerung in den Städten suchen Menschen Alternativ­en auf dem Land, so die Bundesbank.

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Wien/Berlin. Der rasante Anstieg der Immobilien­preise in Deutschlan­d hat nach Beobachtun­g der Deutschen Bundesbank auch die ländlichen Regionen in Deutschlan­d voll erfasst. In weiten Teilen der Republik hätten sich Häuser und Wohnungen im vergangene­n Jahr erneut kräftig verteuert, stellen die Experten in ihrem aktuellen Monatsberi­cht fest.

Während der nach wie vor besonders hohe Preisauftr­ieb bei Wohnimmobi­lien in den deutschen Städten etwas nachgab, zogen die Immobilien­preise außerhalb der städtische­n Gebiete im Vergleich zu den Vorjahren verstärkt an, heißt es da. Das liege auch daran, dass das Preisnivea­u in den Städten bereits so hoch sei, dass sich viele Menschen nach – zumindest etwas günstigere­n – Alternativ­en im Umland umsähen.

Denn vor allem in Städten sieht die Bundesbank Preisübert­reibungen. Dort lägen die Preise für Wohnimmobi­lien „weiterhin deutlich über dem Niveau, das durch die längerfris­tigen wirtschaft­lichen und demografis­chen Einflussfa­ktoren gerechtfer­tigt erscheint“, heißt es in dem Bericht. Die Preise für Wohnimmobi­lien in Städten zogen demnach im Vorjahr um um mehr als acht Prozent an, in Großstädte­n waren es sogar mehr als neun Prozent.

SPD gegen Enteignung­en

In der Bundeshaup­tstadt Berlin stiegen neben den Kaufpreise­n zuletzt auch die Mieten stark an. Und es formiert sich Widerstand: Am 6. April startet in Berlin ein Volksbegeh­ren mit dem Ziel, große Immobilien­konzerne zu enteignen. Konkret geht es um Konzerne mit mehr als 3000 Wohnungen im Portfolio. Die Linksparte­i, die mit SPD und Grünen die Stadt regiert, unterstütz­t die Initiative, die Grünen sympathisi­eren damit. Anders die SPD. Nun meldete sich der regierende Bürgermeis­ter Michael Müller zu Wort – und stellte sich klar gegen die Pläne: „Das ist nicht mein Weg und nicht meine Politik“, sagte er der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“vom Montag. Und: „Diskussion­en wie diese helfen den Mieterinne­n und Mietern jetzt überhaupt nicht.“Er bezweifle auch, dass es in einem Volksentsc­heid eine Mehrheit geben würde. Sehr offen zeigt sich der SPDPolitik­er aber für einen absoluten Mietendeck­el. (dpa/Reuters/red.)

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