Erstes Säugetier wegen Klimawandels für ausgestorben erklärt
Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte seit zehn Jahren nicht mehr gesichtet.
Wissenschaftler hatten es schon lange befürchtet, jetzt hat auch die australische Regierung die Vermutungen bestätigt: Die heimische Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte ist dem Klimawandel zum Opfer gefallen. Am Dienstag erklärte das australische Umweltministerium sie für ausgestorben. Der rattenähnliche Nager (Melomys rubicola), der auf der entlegenen Insel Bramble Cay am Great Barrier Reef im Norden Australiens lebte, ist das erste bekannte Säugetier, das den Klimawandel nicht überstanden hat.
Die Weltnaturschutzorganisation, die ein umfangreiches Register über Zigtausende Tier- und Pflanzenarten führt, hatte die Bramble-Cay-Mosaikschwanzratte bereits 2016 als ausgestorben eingestuft. Der Nager ist seit einem Jahrzehnt nicht mehr auf Bramble Cay, in seinem einzigen Lebensraum, gesichtet worden. Entdeckt wurde er 1845. Wissenschafter aus dem Bundesstaat Queensland gehen davon aus, dass das Nagetier dem durch den Klimawandel verursachten Anstieg des Meeresspiegels zum Opfer gefallen ist. Denn die auf einem Korallenriff liegende Insel wurde im vergangenen Jahrzehnt mehrfach überschwemmt. Nachforschungen waren 2014 abgeschlossen worden, der Nager tauchte nicht wieder auf. (ag.)