Die Lehrer sollen mehr lernen
Es braucht Fortbildung in den Ferien.
L ehrer haben viel zu tun. Sie sollen für eine bessere Integration sorgen, Chancengleichheit herstellen und die Kinder nebenbei für die Digitalisierung rüsten. Auf viele dieser neuen Herausforderungen wurden sie in ihrer (Jahrzehnte zurückliegenden) Ausbildung nicht oder nur ungenügend vorbereitet. Umso wichtiger ist die Fort- und Weiterbildung.
Doch Personalentwicklung scheint in Österreichs Bildungswesen noch immer ein Fremdwort zu sein. Die Pädagogen bilden sich zwar fort (manche mehr, manche weniger). Sie suchen sich Kurse, Zeitpunkt und Dauer aber oft selbst aus. Dadurch ist die Wirksamkeit, befindet der Rechnungshof, nicht immer gegeben. Es wäre Aufgabe der Direktoren zu steuern. Doch nicht alle haben ihren Posten als Managementfunktion begriffen.
Das Bildungsministerium kann die Lehrer rechtlich zu keinen bestimmten Fortbildungen zwingen. Der Staat kann trotzdem lenken. Das lässt sich in Estland beobachten. Dort wurden Lehrern IT-Fortbildungen mit Geld und Hardware (bis hin zu Drohnen) schmackhaft gemacht. Mittlerweile ist der Wandel in den estnischen Schulen angekommen. E inen Wandel brauchte es auch anderswo. Die Fortbildung sollte nämlich in der unterrichtsfreien Zeit stattfinden. Dafür sprechen neben pädagogischen auch finanzielle Gründe. Die fünf Millionen Euro, die der Ersatzunterricht jährlich kostet, könnte man sinnvoller nützen. Denn Lehrer können – Fortbildung hin oder her – nicht alles allein machen. Sie könnten Unterstützung gut gebrauchen.