Fast 8000 Lehrer ohne Lehramt im Einsatz
Zahlen. Sechs Prozent der Lehrer haben Sondervertrag.
Im Bildungsministerium sieht man „keinen Grund für Alarmismus“. Beunruhigend wirkten die Zahlen, die in der „ZiB2“am Montagabend präsentiert wurden, dennoch: Der Lehrermangel sei mittlerweile so groß, dass immer mehr Studenten, Pensionisten und Personen aus anderen Berufen in den heimischen Schulen eingesetzt werden müssten. Mittlerweile hätten mehr als sechs Prozent der Lehrer Sonderverträge.
Die Zahl wurde der „Presse“im Bildungsressort bestätigt. 7930 der insgesamt mehr als 120.000 Lehrer unterrichten im aktuellen Schuljahr mit Sondervertrag. Das sind 6,4 Prozent (siehe Grafik). Sie haben gar kein Lehramtsstudium oder es zumindest (noch) nicht abgeschlossen.
In den meisten Fällen handelt es sich dabei aber nicht um Pensio- nisten oder Lehramtsstudenten. Denn mit Sonderverträgen würden auch Native Speaker, Teach for Austria-Fellows und Praktiker eingesetzt. Dadurch lässt sich auch die überaus hohe Zahl der Sonderverträge in den Berufsschulen (71,8 Prozent) sowie in den technischen mittleren und höheren Schulen (21,3 Prozent) erklären. Dort würde man bewusst auf Praktiker aus der Wirtschaft, Technik oder dem Tourismus setzen.
Ministerium: 38 Pensionisten
Wie viele Studenten und Pensionisten sind in Österreichs Schulen also wirklich tätig? Für das aktuelle Schuljahr stehen dem Bildungsministerium keine Zahlen zur Verfügung. Im Vorjahr seien es 1357 Studenten und gerade einmal 38 Pensionisten gewesen. Mit den Zahlen versucht man zu beruhigen. (j. n.)