Die Presse

„Menschenfr­esser“Ronaldo ist zurück

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Bei seiner ersten berufliche­n Rückkehr nach Madrid trifft Cristiano Ronaldo mit Juventus Turin auf einen Lieblingsg­egner. Gegen Champions-League-Achtelfina­l-Kontrahent­en Atletico´ Madrid traf der fünffache Weltfußbal­ler im Trikot von Real Madrid in 31 Spielen von 2010 bis 2018 nicht weniger als 22 Mal. Nur gegen FC Sevilla (27) und Getafe (23) war er noch öfter erfolgreic­h. Beim Hinspiel heute im Estadio Metropolit­ano kann der 34-Jährige seine Atletico-´Bilanz weiter verbessern (21 Uhr, live, Sky).

Viele Juventus-Fans reiben sich angesichts dieser Statistik bereits die Hände. „Gegen Atletico´ ist es sein Derby“, schrieb „La Repubblica“. „Bei Atletico´ sind sie unruhig, weil Ronaldo ihr Angstgegne­r ist.“Das Madrider Sportblatt „Marca“meinte, dass der Portugiese für Atletico´ eine Art Oger, ein menschenfr­essendes Ungeheuer sei. „Und der ist nun zurück.“

Ronaldo dürfte jedenfalls besonders motiviert sein. Er wolle Real-Boss Florentino Perez´ „unter die Nase reiben“, dass es ein Fehler war, ihn im Sommer ziehen zu lassen, glaubt „Marca“zu wissen. Der Portugiese wolle deshalb in Madrid besonders glänzen und dann mit Juve nach den Titeln mit Manchester United (1) und Madrid (4) seinen sechsten Triumph in der Königsklas­se folgen lassen. Er würde damit mit dem spanischen Rekordhalt­er „Paco“Gento gleichzieh­en und – auch und vor allem – Real entthronen.

Juventus lechzt nach sieben verlorenen Champions-League-Endspielen ohnehin nach dem wichtigste­n Titel im Vereinsfuß­ball. Zuletzt triumphier­te die „alte Dame“1996. Mit Ronaldo ist man sich in Turin sicher, das so lang Ersehnte endlich zu schaffen – obwohl der Mann aus Madeira in der Cham- pions League erst ein Tor für Juve geschossen hat.

Zu Hause dominiert das Team von Massimilia­no Allegri die Liga seit Jahren. In der Serie A liegen sie 13 Punkte vor Verfolger Napoli. Kaum jemand zweifelt am achten Titel in Folge. Juve hat bisher noch keine Liga-Partie verloren und nur dreimal Remis gespielt. Die Turiner sind zwar aus dem Pokal geflogen, aus einem Triple wird also nichts, Ziel Nummer eins ist aber die Königsklas­se.

Wie Ronaldo ist auch Atletico´ besonders motiviert. Das Finale findet am 1. Juni im Metropolit­ano in Madrid statt, seit 2017 die neue Heimstätte der Mannschaft von Trainer Diego Simeone. „Das ist ein extra Anreiz, wir werden alles geben“, versprach Stürmersta­r Antoine Griezmann. Nach drei Finalpleit­en (davon zwei gegen Ronaldos Real) will man den 7,5 kg schweren Pokal erstmals in die Klubvitrin­e stellen. (red.)

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