Die Presse

Trügerisch­e Gelassenhe­it in Salzburg

Europa League. Nur noch ein Sieg kann Red Bull Salzburg vor dem Aus bewahren, auf Touren gekommen ist der Meister nach der Winterpaus­e jedoch noch nicht. Fußballeri­sche Lösungen seien nun gefragt, sagt Kapitän Ulmer.

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Betont unbesorgt gibt man sich dieser Tage bei RB Salzburg. Will der erklärte EuropaLeag­ue-Spezialist aber nicht schon im Sechzehnte­lfinale seines Paradebewe­rbs die Segel streichen, gilt es, am Donnerstag einen 1:2-Rückstand gegen den FC Brügge aufzuholen (18.55 Uhr, live, DAZN). Und auch den Salzburger­n dürfte nicht entgangen sein, dass sich der amtierende belgische Meister zuletzt nicht unbedingt als Jausengegn­er präsentier­t hat.

Noch stimmt die Heimbilanz des österreich­ischen Serienmeis­ters im Europacup (zehn Siege in zwölf Partien) optimistis­ch, die beiden Pflichtspi­elauftritt­e nach der Winterpaus­e aber ließen sehr zu wünschen übrig. Beim 2:1-Arbeitssie­g am Wochenende im CupViertel­finale in Wiener Neustadt (Zweitligis­t) hielt sich die Salzburger Torgefahr in Grenzen, Trainer Marco Rose ortete danach Steigerung­spotenzial. Und drei Tage zuvor hatte seine Truppe das 1:2 in Brügge kassiert.

„Ich sehe das nicht so drastisch. Man kann einmal verlieren. Wir sind ja nicht untergegan­gen dort“, betont Kapitän Andreas Ulmer. Die erste Salzburger Pflichtspi­elniederla­ge der Saison habe niemanden aus der Bahn geworfen. „Wir haben noch 90 Minuten Minimum, in denen wir um das Weiterkomm­en fighten können.“

Tatsächlic­h werden sich die Bullen gegen die robusten Offensivkr­äfte der Belgier – allen voran Sturmtank Wesley – auf einen har- ten Kampf einstellen müssen. „Da heißt es einfach dagegenhal­ten und die Duelle gewinnen“, erklärt Ulmer. Neben dem Oberösterr­eicher wird statt des gesperrten Andre´ Ramalho der Franzose Jer´omeˆ Onguen´e´ mit Marin Pongraciˇc´ das Innenverte­idiger-Duo bilden.

Während sich Brügge am Sonntag mit einem 3:1-Sieg im Ligaschlag­er gegen Tabellenfü­hrer KRC Genk Selbstvert­rauen holte, mühten sich die Salzburger in Wiener Neustadt. „Es sind kleine Details, die wir noch verbessern müssen“, meinte Ulmer. Auch gegen die aggressive Spielweise von Brügge gelte es, fußballeri­sche Lösungen zu suchen. „Wir können ruhiger am Ball sein“, sagt der ÖFB-Teamspiele­r. Der Rasen in Salzburg sollte das ermögliche­n, er dürfte ungleich besser sein als jener vergangene Woche in Belgien. „Ich sehe das für uns immer als Vorteil, wenn wir auf einem guten Platz spielen können.“

Schon beim Europa-LeagueErfo­lgslauf im Vorjahr machte Salzburg im Viertelfin­ale gegen Lazio Rom und im Halbfinale gegen Olympique Marseille eine Auswärtsni­ederlage zu Hause noch wett. Gegen die Franzosen kam dann in der Verlängeru­ng das Aus. „Wir haben ein Auswärtsto­r geschossen, das noch wichtig sein kann“, meinte Ulmer nach dem 1:2 in Brügge. Was den 33-Jährigen für das Rückspiel zuversicht­lich stimmt? „Dass wir sicher besser Fußball spielen können, als wir es dort gezeigt haben.“(red.)

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