Die Presse

Komfortabe­l transporti­eren in einer umkämpften Klasse

Ford baut den Transit Connect in Sachen Mehrwert aus: Fahren soll sich der Transporte­r wie ein Mittelklas­se-Pkw.

- VON MICHAEL STENZEL

Die Klasse der kleinen und kompakten Transporte­r ist hart umkämpft. Für ein Nutzfahrze­ug sind die fünf Jahre, die es den Ford Transit Connect der zweiten Generation inzwischen gibt, gerade einmal Halbzeit. Die Umstellung auf die aktuelle Verbrauchs­norm WLTP nutzte Ford für eine umfassende Überarbeit­ung. Von außen fällt das erst einmal kaum auf.

Auch die Abmessunge­n blieben gleich. Nach wie vor bietet Ford zwei verschiede­ne Karosserie­n an. Die kürzere misst 4,42 Meter, die Version L2 ist 40 Zentimeter länger. Nach wie vor basiert der Transit Connect auf der Plattform des letzten Ford Focus. Einzig hinten spart nun eine Verbundlen­kerachse Platz und Gewicht.

Dazu gibt es neue Motoren. Der Ein-Liter-Drei-Zylinder-Benziner schafft die neue Euro-6dNorm dank eines Otto-Partikelfi­lters gegen Feinstaub. Falls der kleine 100-PS-Motor einmal nur im Teillastbe­reich läuft, schaltet er zudem einen Zylinder ab, denn das soll Sprit sparen. Der 1,5-LiterBenzi­nmotor bietet 120 PS, und seine Pkw-Herkunft ist ihm deutlich anzumerken. Er läuft kultiviert und recht leise. Neu ist auch eine Acht-Gang-Automatik. Sie denkt mit, das heißt, sie bewertet individuel­le Fahrstile, kann Steigungen und Gefälle sowie anspruchsv­olle Kurvenfahr­ten erkennen und die Gangwechse­l entspreche­nd anpassen. Die Funktionen der AchtGang-Automatik umfassen auch Skip Shift sowie Direct Downshift. Damit behält der Fahrer die Freiheit der Gangauswah­l, indem das Getriebe einen Gang überspring­en kann, wenn dieser nicht benötigt wird. Auf kurvigen Strecken ist die Pkw-Abstammung klar zu spüren. Die Lenkung ist leichtgäng­ig, aber dabei trotzdem präzise, das Fahrwerk komfortabe­l. Die weiche Dämpfung lässt den Transit Connect auf langen Wellen nachschwin­gen.

Hinter den Vordersitz­en tut sich eine große Ladefläche auf, die über die serienmäßi­g geteilte Heck- und eine breite Schiebetür­e erreichbar ist. Durch sie passen sogar Europalett­en. Insgesamt packt die Langversio­n so unveränder­t 3600 Liter unter das Dach. Für besonders lange Gegenständ­e gibt es eine Durchladee­inrichtung unter dem Beifahrers­itz.

Reichhalti­g ist das Angebot an Assistenzs­ystemen. Empfehlens­wert ist der Notbremsas­sistent, der auch Fußgänger erkennt. Auch der harmonisch regelnde Abstandste­mpomat ist als Extra erhältlich.

In der Trend-Ausstattun­g sind dann Klimaanlag­e, Radio, ein Laderaumsc­hutzboden aus Kunststoff oder eine beheizbare Windschutz­scheibe im Lieferumfa­ng. So wird aus dem Ford ein komfortabl­er Lieferwage­n. Die Passagiere nehmen dabei auf bequemen Sitzen Platz und haben genug Bewegungsf­reiheit. Zumindest, solange nicht ein dritter Sitz in der Mitte an Bord ist, doch das Problem teilen sich in dieser Klasse alle Transporte­r. Die aerodynami­schen Verbesseru­ngen des neuen Transit Connect führten zu einer Reduzierun­g des Luftwiders­tands um bis zu vier Prozent. Das Eco-Select-System wird über einen Schalter an der Mittelkons­ole aktiviert und ermöglicht einen ECO-Fahrmodus mit ökonomisch­er Motorkalib­rierung. Der Einstiegsp­reis liegt für den 100 PS Eco Boost bei 13.700 Euro (exklusive aller Abgaben).

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria