In Gretas Welt ist kein Platz für freie Selbstbestimmung
Die wirkliche Gefahr ist nicht der Klimawandel, sondern eine Gesellschaft, die bedenkenlos mit Angst Politik macht und abweichende Meinungen unterdrückt.
Nummer eins auf der AmazonBestsellerliste-Ökologie ist das Manifest „Kinderfrei statt kinderlos“der deutschen Feministin Verena Brunschweiger. Die Autorin tourt durch die Talkshows mit der Behauptung, dass jedes Kind, das in einem Industrieland geboren wird, 58,6 Tonnen CO2 absondert. So etwas, glaubt sie, hält der stärkste Planet nicht aus.
Der CO2-Ausstoß der Greta Thunberg und ihrer geschäftstüchtigen Entourage dürfte ein Vielfaches betragen. Die schwedische Öko-Ikone mit dem Tunnelblick prophezeit die Apokalypse. „Ich will nicht, dass ihr hofft“, sagt sie, sondern „dass ihr in Panik gerät und handelt, als stünde das Haus in Feuer.“Wer ihr folgt, wird vom Bundespräsidenten gelobt und darf die Schule schwänzen. Jugendrevolten sehen anders aus. Fridays for Future ist Kindermissbrauch. Man macht Politik mit Angstparolen, um zu verbieten und zu kommandieren, statt auf Eigenverantwortung und Selbstbestimmung der Menschen zu setzen.
Alexandria Ocasio-Cortez, der Jungstar der US-Demokraten, behauptet, dass die Welt in zwölf Jahren untergeht, wenn wir nicht den antikapitalistischen Systemwechsel vollziehen. UN-Generalsekretär Antonio´ Guterres gibt uns für die Wende bis 2020 Zeit. In England treten Ökofeministinnen aus Furcht vor der Klimakatastrophe in den Geburtenstreik. Die „New York Times“rechtfertigt die Panikmache damit, dass nichts so sehr das Gefühl der Dringlichkeit schafft wie die Furcht.
Das Lied vom Ende der Welt begleitet uns seit den 1960er-Jahren, als sich die Angst vor einem atomaren Armageddon („The Eve of Destruction“) in die pauschale Anklage gegen unsere Gattung verwandelt hat. In seinem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“erklärte der Club of Rome 1972 den Menschen zum Feind der Menschheit. Er irrte sich in fast allen Prognosen, vom Bevölkerungswachstum bis zur Verknappung der Nahrungsmittel und zur Erschöpfung der fossilen Lagerstätten. Damals schreckte man die Leute noch mit einer neuen Eis- zeit, der „Spiegel“(12. 8. 1974) machte daraus sogar eine Titelgeschichte. Seither hat sich die Drohkulisse geändert, aber nicht die Methode.
Heute behaupten die Apokalyptiker, 98 Prozent der Wissenschaftler seien sich darin einig, dass der Klimawandel menschengemacht sei und katastrophale Folgen habe, wenn nicht ein radikal neuer Kurs eingeschlagen werde. Aber erstens gibt es diesen Konsens gar nicht, und zweitens wäre er für die Wissenschaft bedeutungslos. Jede Hypothese muss sich jederzeit der Falsifizierung aussetzen, gleich, wie viele sie für richtig halten. Allerdings haben auch Wissenschaftler Interessen. Wer lässt sich schon gern eine Theorie widerlegen, die der Karriere förderlich ist und Forschungsgelder regnen lässt? Daten werden manipuliert, Mutmaßungen als gesichert hingestellt, abweichende Meinungen unterdrückt. Die negativen Folgen des Klimawandels werden übertrieben, die positiven fast immer verschwiegen. Wer weiß schon, dass die Grünflächen dank CO2 in den letzten 30 Jahren weltweit um 14 Prozent gewachsen sind?
Sicher ist, dass nicht nur dieses eine Molekül, sondern unzählige Faktoren zum globalen Klimawandel beitragen. Um beurteilen zu können, wie hoch der Anteil der Menschen daran wirklich ist, müsste man wissen, was alles das Weltklima regelt; aber das Problem ist eben hochkomplex und die Datenbasis viel zu gering. Die Erde ist 4,5 Milliarden Jahre alt, regelmäßige Wettermessungen werden erst seit 120 Jahren und nur auf einem Viertel der Erdoberfläche durchgeführt.
Wer am Dogma der Klima-Ideologen zweifelt, wird schnell als „Klimaleugner“abgestempelt und auf ebenso infame wie idiotische Weise mit Holocaust-Leugnern in eine Reihe gestellt. Gewiss, der Klimawandel findet statt. Rascher noch wandelt sich aber das gesellschaftliche Klima in Demokratien, in denen sich gefährliche totalitäre Tendenzen durchsetzen.
Gewiss, der Klimawandel findet statt. Rascher noch wandelt sich das gesellschaftliche Klima in Demokratien.