Höherer Gewinn für VIG
Die Vienna Insurance Group schraubt die Dividende und die Schätzungen für die Folgejahre nach oben. Die Aktie steigt.
Die Vienna Insurance Group (VIG) hat 2018 den Vorsteuergewinn deutlich erhöht und schlägt eine höhere Dividende vor. Auch die Gewinnprognose für 2020 wird angehoben. Bei den Aktionären kam die Nachricht gut an, die VIGPapiere lagen Donnerstagnachmittag deutlich im Plus und waren zeitweise der stärkste ATX-Wert.
Der Gewinn vor Steuern stieg laut vorläufigen Zahlen um 9,7 Prozent auf 485,4 Mio. Euro, teilte die Versicherung mit. Die verrechneten Konzernprämien wuchsen um 2,9 Prozent auf 9,66 Mrd. Euro.
Der Vorstand werde aufgrund der sehr positiven Geschäftsentwicklung den Gremien für das Geschäftsjahr 2018 eine Erhöhung der Dividende von 90 Cent auf einen Euro pro Aktie vorschlagen, teilte VIG-Chefin Elisabeth Stadler mit. Das bedeute eine Dividendenrendite von 4,9 Prozent. Die Ausschüttungsquote (Dividende gemessen am Gewinn) steigt von 38,7 auf 48,0 Prozent.
Die Märkte in Zentral- und Osteuropa, in denen die Vienna Insurance tätig ist, würden im Schnitt doppelt so stark wachsen wie die Staaten der Eurozone, sagte Stadler. „Wir wollen in diese Region weiter investieren und haben die nötige finanzielle Basis.“
Der Gewinnanstieg sei vor allem auf die verbesserte Combined Ratio (Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen) und die gute Entwicklung des Finanzergebnisses zurückzuführen. Die Combined Ratio verbesserte sich von 96,7 auf 96,0 Prozent. Starke Gewinnzuwächse seien vor allem im Baltikum, in Bulgarien, in der Tschechischen Republik und in Ungarn verzeichnet worden. In Rumänien gab es einen Verlust von 74 Mio. Euro, was vor allem aus einer im zweiten Quartal 2018 durchgeführten Abschreibung von Firmenwerten in Höhe von 50,1 Mio. Euro sowie der Bildung von Vorsorgen für ein laufendes marktweites Wettbewerbsverfahren resultiert habe. Der Periodengewinn im Konzern sank wegen eines höheren Steueraufwands leicht um 1,2 Prozent auf 368 Mio. Euro.
Für 2019 erwartet die VIG ein Prämienvolumen von 9,9 Mrd. Euro und einen Vorsteuergewinn von 500 bis 520 Mio. Euro. Für 2020 wird ein Prämienvolumen von 10,2 Mrd. Euro erwartet, der Vorsteuergewinn soll bei 530 bis 550 Mio. Euro liegen, das ist mehr als bisher erwartet. Die Combined Ratio soll bis 2020 nachhaltig auf rund 95 Prozent verbessert werden. (APA)