Schützenhöfer will seine erste Wahl gewinnen
Der Landeshauptmann schafft nun Tatsachen.
E inmal galt er als amtsmüde, einmal wieder als (über-)motiviert. Die einen erzählen, dass er Landesrat Christopher Drexler gern zu seinem Nachfolger gemacht hat, um Siegfried Nagl zu verhindern. Die anderen, das sei Mumpitz. Der Machtkampf mit dem Grazer Bürgermeister, der auch ein Match ÖAAB gegen Wirtschaftsbund ist, war jüngst wegen eines Einkaufszentrums in die nächste Runde gegangen.
Hermann Schützenhöfer hat nun jedenfalls einen Pflock eingeschlagen und jetzt schon seine Kandidatur für die Landtagswahl 2020 verkündet. Und damit vollendete Tatsachen geschaffen. Der Machtkampf ist damit aufgeschoben, abgesagt ist er wohl nicht.
Begründet wird dies hinter vorgehaltener Hand mit den sensationellen Umfragewerten, die Schützenhöfer als Landeshauptmann habe. Angesichts der Konkurrenz kann man sich das durchaus vorstellen: Michael Schickhofer hat es auf SPÖSeite nie wirklich geschafft, aus dem Schatten seines Mentors und Vorgängers Franz Voves zu treten. Was
bedeutet das nun jenseits des Semmerings für die Kanzlerpartei? Nicht viel. Schützenhöfer war und ist auch diesbezüglich einmal so, einmal so: Einmal regierungs- und Kurz-kritisch, dann wieder begeistert davon. Schützenhöfer ist eben Schützenhöfer. Eine Art steirisches Original. Möglicherweise kommt das nun auch an. Es hätte ja auch lang gedauert. Denn eine Wahl gewonnen hat er bisher noch nicht. 2015 wurde er als Zweiter Erster.