Die Presse

Schützenhö­fer will seine erste Wahl gewinnen

Der Landeshaup­tmann schafft nun Tatsachen.

- VON OLIVER PINK

E inmal galt er als amtsmüde, einmal wieder als (über-)motiviert. Die einen erzählen, dass er Landesrat Christophe­r Drexler gern zu seinem Nachfolger gemacht hat, um Siegfried Nagl zu verhindern. Die anderen, das sei Mumpitz. Der Machtkampf mit dem Grazer Bürgermeis­ter, der auch ein Match ÖAAB gegen Wirtschaft­sbund ist, war jüngst wegen eines Einkaufsze­ntrums in die nächste Runde gegangen.

Hermann Schützenhö­fer hat nun jedenfalls einen Pflock eingeschla­gen und jetzt schon seine Kandidatur für die Landtagswa­hl 2020 verkündet. Und damit vollendete Tatsachen geschaffen. Der Machtkampf ist damit aufgeschob­en, abgesagt ist er wohl nicht.

Begründet wird dies hinter vorgehalte­ner Hand mit den sensatione­llen Umfragewer­ten, die Schützenhö­fer als Landeshaup­tmann habe. Angesichts der Konkurrenz kann man sich das durchaus vorstellen: Michael Schickhofe­r hat es auf SPÖSeite nie wirklich geschafft, aus dem Schatten seines Mentors und Vorgängers Franz Voves zu treten. Was

bedeutet das nun jenseits des Semmerings für die Kanzlerpar­tei? Nicht viel. Schützenhö­fer war und ist auch diesbezügl­ich einmal so, einmal so: Einmal regierungs- und Kurz-kritisch, dann wieder begeistert davon. Schützenhö­fer ist eben Schützenhö­fer. Eine Art steirische­s Original. Möglicherw­eise kommt das nun auch an. Es hätte ja auch lang gedauert. Denn eine Wahl gewonnen hat er bisher noch nicht. 2015 wurde er als Zweiter Erster.

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