Die Presse

Bereits zwei Kinder tot: Mehr Schulwegun­fälle

2017 und 2018 starb kein Kind auf dem Schulweg.

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Am Mittwochna­chmittag wird ein zehnjährig­es Mädchen in der Nähe von Braunau nach dem Aussteigen aus dem Schulbus beim Queren der Straße von einem Auto erfasst, am Abend stirbt die Schülerin im Landeskran­kenhaus Salzburg.

Tags zuvor wurde in Wien ein Siebenjähr­iger von einem Pkw angefahren, er wollte mit seinem Opa die Döblinger Hauptstraß­e queren, der Bub wurde leicht verletzt. Ende Jänner hat der tödliche Unfall jenes Neunjährig­en, der in Wien auf dem Weg zur Schule auf einem Schutzweg von einem Lkw erfasst wurde, für wochenlang­e Debatten um Lkw-Abbiege-Assistenzs­ysteme gesorgt.

Mehrere Unfälle, schon zwei tote Kinder auf dem Schulweg heuer. Statistisc­h bedeutet das einen massiven Anstieg, denn 2017 und 2018 wurde kein Kind auf dem Schulweg getötet, 2015 und 2016 war es je ein Kind, 2014 zwei Kinder, so die Daten von Statistik Austria und Verkehrscl­ub Österreich (VCÖ).

Gesamt kam es auf Schulwegen jüngsten Daten nach im ersten Halbjahr 2018 zu 322 Unfällen, im Gesamtjahr 2017 waren es 498 Unfälle, 2016 insgesamt 538. Geht man von etwa 180 Schultagen im Jahr aus, werden jeden Schultag zwei bis drei Kinder auf dem Schulweg verletzt. Im Straßenver­kehr gesamt sind 2018 drei Kinder im Alter bis zu 14 Jahren tödlich verunglück­t – alle als Pkw-Insassen. 2017 sind acht, 2016 sieben Kinder tödlich verunglück­t.

Grünen fehlt Unterstütz­ung

Nach dem Lkw-Unfall in Wien wurden Initiative­n für Schulwegsi­cherheit versproche­n, im Umfeld aller Schulen sollen Kreuzungen, Ampeln oder Fußgängerq­uerung kontrollie­rt und entschärft werden, etwa durch Tempo 30 oder Schulstraß­en. Auf der Wieden dürfte aus Tempo 30 auf zentralen Straßen nichts werden. Den Grünen fehlt die Unterstütz­ung. (cim)

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